Rente in Deutschland und Österreich: Hier liegen die Unterschiede
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Dienstag, 23. Juli 2024
Das Rentenpaket in Deutschland steht in der Kritik. Die Reform könnte vor allem junge Menschen finanziell stark belasten.
Das Rentenpaket 2 soll in Deutschland für mehr Geld im Alter sorgen. Doch die Zweifel an der Reform sind groß. Experten und Sozialverbände sehen Probleme. Vor allem die jüngere Generation sieht sich als Verlierer der Änderungen – sie werden die Kosten tragen müssen.
Über den Zustand des Rentensystems in Deutschland hat sich zuletzt auch Sahra Wagenknecht, Chefin der nach ihr benannten Bundestagsgruppe BSW geäußert – die Durchschnittsrente sei ein "politischer Skandal". Vielleicht lohnt sich dann ein Blick über die Grenzen hinaus? Macht es Österreich besser – oder die Schweiz und Schweden?
Renten-Ansätze in Österreich und Schweden
Unter anderem das Nachrichtenportal derwesten.de hat sich mit dem Ruhestand in Österreich und Schweden befasst und entscheidende Unterschiede herausgestellt. Eines der grundlegenden Probleme: Deutschland setzt als eines der letzten europäischen Länder auf eine Rente, die sich fast ausschließlich am Erwerbseinkommen orientiert.
Anderswo gibt es eine Mindestrente – unabhängig vom Verdienst. Österreich lässt laut Beitrag zudem seine Altersvorsorgesysteme zusammenlaufen. Beamte und Selbstständige zahlen dort ebenfalls in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Ein Ansatz, der bereits 2023 auch vom Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zur Diskussion gestellt wurde - mit klaren Forderungen.
Höhere Bruttorente in Österreich
Für unsere Nachbarn scheint das System gut zu funktionieren. Gegenüber dem Sender Arte, so heißt es im Bericht, erklärt Ökonomin Christine Mayrhuber, vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO): "Nach 46 Erwerbsjahren ist die Einkommensersatzrate bei 80 Prozent des durchschnittlichen Lebenseinkommens."
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In Deutschland liegt die durchschnittliche Bruttorente etwa 70 Prozent niedriger als in Österreich. Aber, und das gehört auch zur Renten-Wahrheit: Es werden dort auch "im Schnitt vier Prozent mehr Rentenbeiträge gezahlt".
Laut der Frankfurter Rundschau (FR) ist es ein Rentenbeitrag von 22.8 Prozent. Und weiter heißt dazu, dass davon auf die Arbeitnehmer 10,25 Prozent entfallen. Den Rest zahlen dann die Arbeitgeber. In Deutschland zahlen beide Seiten zusammen hälftig nur 18.6 Prozent des Bruttolohns.