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Rente erhöhen: Immer mehr Deutsche machen es - Ruhestand verschieben für mehr Geld


Autor: Antonia Kriegsmann

Deutschland, Freitag, 14. April 2023

Tausende Deutsche gehen immer später in den Ruhestand. Denn wer länger arbeitet, kann seine Bezüge im Alter erhöhen. Wie viel macht das längere Arbeiten aus?
Immer mehr Rentner arbeiten über die Regelaltersgrenze hinaus.


  • Rente in Deutschland: Wer später in Rente geht, erhöht so seine Bezüge
  • In den letzten fünf Jahren sind immer mehr Menschen später in den Ruhestand
  • Rente aufschieben hat finanzielle Vorteile

Die Anzahl der Menschen, die ihren Ruhestand nach hinten verschieben, ist in den vergangenen fünf Jahren immer weiter gestiegen. Der Deutschen Rentenversicherung Bund berichtet, dass im Jahr 2017 insgesamt 4720 Menschen Rentenzuschläge angesammelt haben, weil sie den Renteneintritt nach hinten verschoben haben. 2018 waren es 5902 und ein Jahr später schon 6756 Menschen. In den Jahren 2020 und 2021 gingen 7572 beziehungsweise 7532 Personen später in Rente. Dabei handelte es sich um Menschen, die die Regelaltersgrenze erreicht und mehr als 35 Beitragsjahre in der Rentenversicherung gesammelt haben.

Rente aufschieben: So profitieren Rentner davon

Wer seine Rente erst später in Anspruch nimmt, kann auf zwei Weisen finanziell davon profitieren, wie focus.de berichtet. 

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1. Automatische Rentenerhöhung

Wer auf seine Rente (vorerst) verzichtet, erhält automatisch eine Rentenerhöhung. Für jeden Monat, den man mit der Rente wartet, gibt es nämlich einen Zuschlag von 0,5 Prozent. Für jedes Jahr "Wartezeit" gibt es also sechs Prozent mehr Rente. Wer beispielsweise eine Rente von 800 Euro bekommen würde, würde stattdessen nach einem Jahr 848 Euro erhalten. Bei einer Rente von 1500 Euro wären es nach einem Jahr sogar 90 Euro mehr. Die Rentenerhöhung gibt es übrigens unabhängig davon, ob man währenddessen arbeitet und in die Rentenkasse einzahlt oder nicht.

2. Weiterarbeiten und Rentenpunkte sammeln

Wer will, kann auch noch weiterarbeiten und damit seine Rente erhöhen, denn er sammelt zusätzliche Rentenpunkte. Eva Fischer, Kreisgeschäftsführerin des VDK in Freising rechnet im Gespräch mit focus.de vor: "Das Durchschnittseinkommen in Deutschland liegt aktuell bei 38.000 Euro im Jahr. Wer so viel verdient, bekommt in jedem Jahr einen Rentenpunkt gutgeschrieben. Der Rentenpunkt erhöht die spätere Rente im Monat aktuell um 37,60 Euro. Wer mehr verdient, bekommt eine höhere Gutschrift, wer weniger verdient weniger."

Fischer erklärt, dass es grundsätzlich jedem frei steht, wann er in Deutschland in die Rente geht, solange man die Voraussetzungen für die Rente erfüllt hat. "Wer die Regelaltersgrenze erreicht hat, kann entweder in Rente gehen oder noch warten, das steht ihm völlig frei."

Rente aufbessern mit Nebenjob

Seit dem vergangenen Jahr gibt es eine weitere Möglichkeit, seine Rente aufzubessern: nämlich mit einem Nebenjob. Die Hinzuverdienstgrenze bei der Rente ist weggefallen, was bedeutet, dass man in der Rente jetzt so viel dazuverdienen kann, wie man möchte. Hier gibt es allerdings dann keine zusätzlichen Rentenpunkte oder Wartezeit-Prozente. Doch Personen, die keine großen Rücklagen haben oder nicht Vollzeit arbeiten wollen, können so ihre Rente etwas aufstocken.

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Aber: Man sollte seine Rente auch nicht unbegrenzt aufschieben. Fischer erklärt: "Niemand zwingt einen in Rente zu gehen, aber man sollte dabei unbedingt eines beachten: Die Rentenversicherung rechnet mit ungefähr 20 Jahren Rentenbezug, erst wenn man so lange Rente bezieht, hat man sein gesamtes Rentenvolumen ausgeschöpft." Wer also kürzer in Rente ist, kann mit seinen Beiträgen ein Minusgeschäft machen.

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