Rentenpaket 2: Droht ein Scheitern im Bundestag?
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Donnerstag, 04. Juli 2024
Die Diskussion um das Rentenpaket 2 könnte dazu führen, dass die Reform erstmal im Bundestag scheitert.
Die Rente erhitzt weiter die Gemüter, eine Einigung ist nicht in Sicht. Politik und Gesellschaft streiten über die beste Lösung für eine Reform. Das Rentenpaket 2 steht dabei weiter in der Kritik. Schon im Mai dieses Jahres hatten Experten die Verlierer dieser Reform ausgemacht. Und der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), Marcel Fratzscher, legt nach.
In einem Blog-Statement für das DIW benennt er deutlich die drohenden Probleme. Fratzscher: "Die ältere Generation erhält unverändert ihre Leistungen, die junge Generation muss für die Kosten aufkommen."
Rentenpaket 2: Wird die Rente ungerecht?
Demnach sei die Stabilisierung des Rentenniveaus durch den geplanten Anstieg der Beiträge "eine reine Umverteilung von Jung zu Alt".
Und der DIW-Präsident erklärt weiter: "Das kann man für gerecht oder ungerecht halten, steigende Beiträge für die Sozialversicherung könnten jedoch auch wirtschaftlichen Schaden anrichten und somit den zu verteilenden Wohlstand verkleinern."
So äußert sich der Sozialverband VdK
Auf Nachfrage von inFranken.de hat sich VdK-Präsidentin Verena Bentele dazu geäußert, ob das Rentensystem ungerecht sei. Bentele: "Das Rentenpaket 2 ist auch für die junge Generation ein gutes Geschäft. Sie wird nämlich von dem ordentlichen Rentenniveau von 48 Prozent profitieren."
Und auch zu den steigenden Kosten hat die VdK-Präsidentin eine Erklärung abgegeben: "Der Beitragssatz wird in den kommenden Jahren gerade mal um 1,3 Prozentpunkte höher ausfallen. Bei einem Bruttoeinkommen von 4000 Euro sind das 26 Euro monatlich mehr für den Beschäftigten. Dafür erhält man aber anstatt nur 1200 Rente eine Rente von 1277 Euro im Monat."
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