Weg mit dem Rentenpaket: 22 Ökonomen schlagen Alarm
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Dienstag, 25. November 2025
Streit innerhalb der Bundesregierung und immer Druck von außen. Die Reform der Rente macht weiter Probleme.
Es knirscht gewaltig in der Bundesregierung. Die Frage nach dem richtigen Weg für die Reform der Rente führt seit Wochen zu Diskussionen und Streit in der Politik. Jetzt machen 22 Ökonomen noch mehr Druck. Sie fordern in einem Schreiben auf der Seite des ifo Instituts das sofortige Zurückziehen des geplanten Rentenpakets.
Nachdem sich zuletzt die Junge Gruppe der Unionsfraktion klar gegen das Paket ausgesprochen hat und das Rentenniveau als eines der großen Probleme in den Fokus gerückt hatte, kommt diese öffentliche Abrechnung mit den Plänen der Regierung zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Das Rentenpaket droht zu scheitern.
Rentenpaket verfehlt laut Ökonomen das Ziel
Die Ökonomen erklären, dass es für Stabilität, Verlässlichkeit und Vertrauen eine Rentenpolitik mit langem Atem brauche, die berechenbar und fiskalisch nachhaltig ist. Das geplante Rentenpaket der Bundesregierung bestehend aus Rentenniveauhaltelinie, Mütterrente, Aktivrente und Frühstartrente, würde demnach dieses Ziel verfehlen.
Weiter heißt es: "Die demografisch bedingten strukturellen Probleme des Rentensystems würden weiter verschärft und es käme zu einer zusätzlichen Lastenverschiebung zwischen den Generationen – zulasten der Jüngeren, die schon heute unter steigendem finanziellem Druck stehen. Das Rentenpaket sollte deshalb in Gänze zurückgezogen werden."
Die Experten sehen das Problem in der mangelhaften Ausführung der Reform: "Solange es an einem umfassenderen Reformkonzept und Ausgleich fehlt, müssen bewährte Prinzipien gelten und eingespielte, aus gutem Grund beschlossene Mechanismen wie der Nachhaltigkeitsfaktor wirken."
Zukunft der Rente: Nachhaltigkeitsfaktor bleibt zentrales Thema
Der Nachhaltigkeitsfaktor ist auch bei inFranken.de seit Beginn des Jahres 2025 immer wieder ein großes Thema. So hat sich gegenüber unserer Redaktion das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) geäußert.
Dazu gab es von Seiten des Sozialverbandes Deutschland SoVD hat Henriette Wunderlich, SoVD-Referentin für Rente und Arbeit, eine Einschätzung dazu gegeben, warum der Faktor in der Rentenformel steht, aber nicht berücksichtigt wird.