DRV-Chef kritisiert Renten-Sparmaßnahmen - "schadet dem Vertrauen"
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Donnerstag, 14. Dezember 2023
Den anhaltenden Spar-Diskussionen rund um die Rente erteilt Alexander Gunkel, Vorsitzender des Bundesvorstandes der Deutschen Rentenversicherung, eine klare Absage.
Mit der Haushaltssperre sind heftige Diskussionen über massive Sparmaßnahmen bei der Rente entfacht. Auf der Bundesvertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung (DRV) hat sich Alexander Gunkel, Vorsitzender des Bundesvorstandes, mit einer klaren Ansage dazu geäußert.
Bereits vor wenigen Tagen hat die DRV mit einem allgemeinen Statement Fakten geschaffen zu den Spar-Überlegungen der Regierung. Und auf Nachfrage von inFranken.de gibt es gerade zur Rente ab 63 eine klare Aussage.
Rente und Arbeitsmarkt – schwächelnde Abhängigkeit
Zur aktuellen Finanzlage wird Gunkel auf der Internetseite der Rentenversicherung zitiert: "Seit dem Frühjahr dieses Jahres hat sich die wirtschaftliche Entwicklung eingetrübt. Der Arbeitsmarkt hat sich zwar lange sehr robust gezeigt. Mittlerweile ist die konjunkturelle Schwäche aber auch dort angekommen, wenn auch in eher begrenztem Umfang."
Angesichts des Arbeitskräftemangels sei demnach in vielen Bereichen die Zahl der Arbeitslosen "bisher nur moderat gestiegen". Und Gunkel weiter: "Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist in diesem Jahr zwar weiter gewachsen. Im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren fällt der Zuwachs aber deutlich schwächer aus."
Den wichtigen Zusammenhang von Arbeitsmarkt und Rente kennt man auch in der Politik. Schon im Oktober dieses Jahres machte der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, seine ganz einfache Renten-Rechnung dazu auf.
Die Finanzlage der Deutschen Rentenversicherung
Für Alexander Gunkel ist es in seinen Ausführungen zudem sehr wichtig, auch die finanzielle Lage der Deutschen Rentenversicherung und die damit verbundene Sicherheit der Renten darzustellen. Gunkel: "Angesichts verschiedener gegenteiliger Darstellungen möchte ich betonen, dass sich der Anteil der Bundeszuschüsse an den Gesamteinnahmen der Rentenversicherung nur wenig verändert. Dies gilt bei geltendem Recht auch für die Fortschreibung in den kommenden Jahrzehnten."
Demnach würden, wie es für ein beitragsfinanziertes Versicherungssystem zu erwarten sei, die Beiträge aus Erwerbstätigkeit die größte Position bei den Einnahmen einnehmen. Erst mit großem Abstand an zweiter Stelle folgten die Bundeszuschüsse, die nach gesetzlichen Regeln in jedem Jahr fortgeschrieben werden.