Wie hoch die Renten in Deutschland ausfallen, hängt stark vom Bundesland ab. Der aktuelle Rentenatlas liefert Zahlen, Hintergründe und neue Entwicklungen.
Auch im Jahr 2025 veröffentlicht die Deutsche Rentenversicherung (DRV) ihren Rentenatlas für Deutschland. Mit Zahlen, Fakten und Trends wird neben der Einnahmen und Ausgaben der DRV, auch eine Liste der Bundesländer gezeigt, mit den jeweiligen Höhen der Renten.
Und der Blick auf die durchschnittliche Altersrente zeigt, dass Männer mit mindestens 35 Versicherungsjahren in 2024 in Baden-Württemberg rund 2.013 Euro brutto erhielten, in Nordrhein-Westfalen lag der Wert bei rund 2.005 Euro brutto und damit mehr als 100 Euro über dem Bundesdurchschnitt. Bei Frauen liegt Berlin-Ost mit 1.682 Euro ganz vorne, dahinter kommt Brandenburg mit 1.543 Euro.
Die Renten in Deutschland nach Bundesländern
Wie die Rentenversicherung erläutert, basieren die Rentenzahlungen "auf der Höhe des individuellen Verdienstes aus allen Jahren, in denen Beiträge gezahlt wurden". Heißt: Je höher der beitragspflichtige Verdienst, desto höher sind dann die Rentenansprüche. Warum sind die Renten in Baden-Württemberg so hoch? Das Bundesland gilt insgesamt als sehr wirtschaftsstark, mit einem entsprechenden Lohn- und Gehaltsniveau. Dies macht sich auch bei der Rente bemerkbar. Bundesländer im Überblick (Durchschnittlicher Bruttobetrag der Altersrenten nach mindestens 35 Versicherungsjahren in Euro):
1.805 Saarland
1.773 Nordrhein-Westfalen
1.756 Berlin-Ost
1.755 Baden-Württemberg
1.752 Hessen
1.743 Hamburg
1.716 Rheinland-Pfalz
1.693 Schleswig-Holstein
1.691 Bayern
1.685 Niedersachsen
1.666 Bremen
1.640 Brandenburg
1.631 Berlin-West
1.594 Sachsen
1.591 Mecklenburg-Vorpommern
1.580 Sachsen-Anhalt
1.572 Thüringen
Zieht man aus den Daten den Bundesdurchschnitt für Frauen und Männer heraus, dann liegt die Altersrente nach mindestens 35 Versicherungsjahren für Männer bei 1.892 Euro brutto und für Frauen bei 1.459 Euro brutto.
Woher kommen die Ausgaben der Deutschen Rentenversicherung?
Ziel ist es, mit dem Rentenatlas mehr Transparenz in die Alterssicherung zu bringen. Die DRV stellt auch heraus, dass der Beitragssatz seit über 20 Jahren stabil gehalten wurde: "Trotz der deutlich gestiegenen Zahl gezahlter Renten ist der Beitragssatz zur Rentenversicherung heute niedriger als zur Jahrtausendwende. 1998 lag er bei 20,3 Prozent, heute sind es 18,6 Prozent."
Die Einnahmen der DRV lagen bei 402 Milliarden Euro, die Ausgaben bei 402,8. Bei den Einnahmen kommen 96,1 Milliarden Euro unter anderem aus Bundeszuschüssen. Wie stellen sich die Ausgaben bei der gesetzlichen Rentenversicherung zusammen?
360,1 Milliarden Euro an Renten
28,7 Milliarden Euro Krankenversicherung der Rentner
8,1 Milliarden Euro Leistungen zur Teilhabe (medizinische und berufliche Reha)
5,3 Milliarden Euro Verwaltung
0,5 Milliarden Euro Sonstiges (unter anderem Beitragserstattungen)
Das Thema Rente in der Politik
Zuletzt wurde das Thema Rente durch die Politik, besonders durch die Debatten über die geplante Reform, geprägt. Die Haltelinie, das Rentenniveau und der fehlende Nachhaltigkeitsfaktor standen dabei genauso im Mittelpunkt, wie der Vorschlag, dass Kinderlose höhere Beiträge zahlen sollten.
Alexander Gunkel, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung (DRV) hat dabei zuletzt von einem "extremen Beitragssatzsprung" gesprochen.
Weiter Fakten: Rentenzahlungen ins Ausland
Die Fakten aus dem Rentenatlas zeigen auch, dass 6,5 Prozent aller Renten und damit mehr als 1,7 Millionen ins Ausland gezahlt werden.
Laut DRV-Angaben gehen allein 72 Prozent in Länder der Europäischen Union. Knapp 86 Prozent aller Auslandsrenten gehen an ausländische Staatsangehörige, die durch ihre Beitragszahlungen an die Deutsche Rentenversicherung Rentenansprüche erworben haben.
UND: Die Zahl der Versicherten in der Rentenversicherung mit ausländischer Staatsangehörigkeit hat demnach einen neuen Höchststand erreicht. Die DRV erklärt dazu: "Nach den jüngsten vorliegenden Zahlen waren es Ende 2023 rund 8,52 Millionen. Erheblich dazu beigetragen haben zum einen die Ausweitung der Arbeitnehmerfreizügigkeit innerhalb der EU in den Jahren 2011 und 2014, zum anderen die durch (Bürger-) Kriege ausgelöste Flucht vieler Menschen aus Ländern des Nahen Ostens (2015) und aus der Ukraine (2022)."