Staat keine Hilfe für die Rente - Expertin sicher: "Politisch keinen echten Stellenwert"
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Freitag, 02. Mai 2025
Finanzexpertin Natascha Wegelin zweifelt an der politischen Motivation, die Altersvorsorge zu unterstützen.
Klingt doch gut: Rentenerhöhung ab Juli 2025. Doch was bringen die 3,74 Prozent an Geld? Und wie sehr ist der Politik eigentlich wirklich an einer starken Altersvorsorge der Menschen gelegen?
"Wer auf die Politik wartet, verliert nicht nur Zeit, sondern auch Rendite", sagt Natascha Wegelin. Die 40-Jährige ist Finanzexpertin und Gründerin von Madame-Moneypenny, einer Plattform für unter anderem Anlagetipps speziell für Frauen.
"Altersvorsorge hat politisch keinen echten Stellenwert"
In einem Interview mit dem Nachrichtenportal von T-Online wird Wegelin sehr deutlich, wenn es um den Einsatz der Politik für die Rente geht. Von den bisherigen und geplanten Maßnahmen der unterschiedlichen Regierungen ist sie wenig überzeugt. Wegelin: "Altersvorsorge hat politisch keinen echten Stellenwert. Statt wirksamer Konzepte erleben wir Symbolpolitik."
Alleine mit der Idee der Frühstart-Rente wird den Menschen nur sehr unzureichend eine Alternative für die Altersvorsorge geboten: "10 Euro pro Monat für Kinder von 6 bis 18 Jahren sind keine echte Unterstützung."
Das Problem liegt in ihren Augen darin, dass die Politik die frühzeitige Eigenvorsorge zu wenig fördert. Der beste Moment zu investieren, ist laut der Expertin "immer jetzt – unabhängig von politischen Rahmenbedingungen". Wegelin: "Die Verantwortung für die eigene Altersvorsorge sollte man nicht delegieren."
Gesetzliche Rente nur als Basis sinnvoll für die Altersvorsorge
Das garantierte Rentenniveau von 48 Prozent bis 2031, sowie die Möglichkeit 2000 Euro im Rentenalter steuerfrei hinzuzuverdienen können demnach "bestenfalls eine Basis schaffen". Die Kritik von Wegelin: "Sie reichen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter in den meisten Fällen nicht aus. Das bedeutet für viele Menschen eine erhebliche Versorgungslücke. Und auch wenn Steuerfreiheit zunächst gut klingt – sie ändert nichts an dem strukturellen Problem der Altersarmut."
Und sie bekräftigt ihr Mistrauen gegenüber der Politik: "Wer sich ausschließlich auf politische Versprechen verlässt, lebt gefährlich. Denn Gesetze ändern sich. Eigenverantwortung bei der Altersvorsorge ist daher kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit."