Keine Reform der Rente: Was nach dem Ampel-Aus mit den Beiträgen passiert
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Freitag, 22. November 2024
Die Bundesregierung hat das Rentenpaket 2 gestrichen, was Auswirkungen auf Beitragszahler hat. Experten warnen vor finanzieller Schieflage der Rentenversicherung ab 2027.
Die aktuelle Bundesregierung ist gescheitert. Mit dem Ampel-Aus ist auch das Rentenpaket 2 vom Tisch. Die fehlenden Reform der Rente hat jetzt auch deutliche Folgen für Beitragszahler.
Noch versucht Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil (SPD) eine Stabilisierung der Renten umzusetzen, mit der fehlenden Mehrheit im Bundestag erscheint dies aber eher unwahrscheinlich. Das Problem: Das Rentenpaket 2 sollte auch die angespannte Lage der Rentenkassen verbessern.
Finanzielle Notlage der Rentenversicherung ab 2027 verschärft
Der Plan war es, neben dem Generationenkapital, die Rentenversicherung dazu zu verpflichten, Rücklage in Höhe von 0,3 Monatsausgaben zu schaffen. Jetzt wird das Geld fehlen.
Im Rahmen eines Pressegesprächs der Deutschen Rentenversicherung (DRV) in Würzburg, warnte Alexander Gunkel, Alternierender Vorsitzender des Bundesvorstands der DRV vor der drohenden finanziellen Schieflage: "Die unterjährige Liquidität der Rentenversicherung ist zwar derzeit hinreichend gesichert. Aber schon 2027 könnte die Rentenversicherung im Herbst vorübergehend nicht in der Lage sein, aus eigenen Mitteln die Renten zu zahlen. Dazu darf es nicht kommen."
Gunkel fordert daher von der neuen Regierung eine schnelle Reform der Rente. Das Ampel-Aus und die Nicht-Umsetzung des Rentenpakets dürfte für Beitragszahler aber derzeit noch einen angenehmem Nebeneffekt haben.
Nach dem Aus der Rentenreform: Beiträge bleiben stabil
Der DRV-Vorsitzende erklärte dazu: "Der aktuelle Beitragssatz von 18,6 Prozent wird auch im kommenden Jahr gelten. Die Weitergeltung des aktuellen Beitragssatzes wird vom Bundesarbeitsministerium im Bundesgesetzblatt bekannt gemacht."
Heißt: Anders, als durch das Rentenpaket 2 steigen die Beiträge, die Arbeitnehmer monatlich einzahlen müssen, nicht mehr so stark an.