Streit um die Mütterrente: Haben die neuen Pläne zur Rente noch einen Haken?
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Sonntag, 06. April 2025
Umstritten bleibt besonders die Finanzierung durch Beitragsmittel der gesetzlichen Rentenversicherung.
"Die Mütterrente bleibt." Mit diesen Worten schimpfte am Freitag, 28. März, CSU-Chef Markus Söder im „Morgenmagazin“ der ARD in Richtung aller Kritiker. Der Zuschlag zur gesetzlichen Rente ist schon seit geraumer Zeit vielen Finanz-Experten ein Dorn im Auge.
Grundsätzlich steht der Sozialverband VdK Deutschland hinter der Mütterrente, doch für VdK-Präsidentin Verena Bentele haben die neuen Pläne von Union und SPD einen entscheidenden Haken.
Neue Pläne für die Rente: Bei der Mütterrente gibt es einen Haken
Hintergrund: Geht es nach den Vorstellungen der Politik, dann sollen Millionen Mütter, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, künftig mehr Rente bekommen. Die sogenannte Mütterrente soll auch für diese Mütter aufgestockt werden – von derzeit 2,5 auf 3 Entgeltpunkte pro Kind.
In einem Interview mit dem Nachrichtenportal von t-online.de erklärte Bentele dazu: "Die Mütterrente kommt ausgerechnet bei den Frauen nicht an, die sie am dringendsten bräuchten." Viele von den Frauen bräuchten demnach eine Grundsicherung um ihre Rente aufzustocken. Bentele: "Und dort wird die Mütterrente unter Umständen voll angerechnet. Nur wer auf mindestens 33 Beitragsjahre kommt, profitiert von einem Freibetrag bei der Grundsicherung."
Viele Frauen würden das aber nicht schaffen. Die höhere Mütterrente würde, so erklärt es die VdK-Präsidentin weiter, "bei ihnen also dazu führen, dass die Grundsicherung sinkt. Wer Altersarmut verhindern will, muss diesen Freibetrag ausweiten".
Und Verena Bentele und der Sozialverband haben eine weitere Forderung für die Pläne von CDU, CSU und SPD: "Wir fänden es grundlegend ungerecht, wenn die Mütterrente aus Beitragsmitteln der gesetzlichen Rentenversicherung gezahlt werden würde. Denn die Erziehungsleistung kommt der gesamten Gesellschaft zugute." Das Geld sollte demnach aus den Steuermitteln gezogen werden.
Kritik an der Mütterrente bleibt groß
Viele Ökonomen warnen immer wieder vor dem Erhalt oder gar einer Ausweitung der Mütterrente. Die Milliardenkosten würden für den Staat zum Problem werden.
Bereits im August 2024 hatte sich Monika Schnitzer, die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, für eine Abschaffung der Mütterrente ausgesprochen. Schnitzer erklärte dazu: "Die Mütterrente, die 2014 für Mütter mit vor 1992 geborenen Kindern eingeführt wurde, kostet uns jedes Jahr einen zweistelligen Milliardenbetrag." Diese Maßnahme sei damals "ein reines Wahlgeschenk" gewesen.