Mit diesen 6 Schritten gelingt der reibungslose Übergang in den Ruhestand
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Montag, 11. Dezember 2023
Bei der Rente ist es sinnvoll, an die Sache systematisch heranzugehen: Welche Schritte sind notwendig, damit der Übergang ohne Probleme gelingt?
Einfach so von heute auf morgen in den Ruhestand wechseln? Ganz so leicht solltest du dir den Wechsel aus dem Arbeitsleben nicht vorstellen. So oder so haben angehende Rentner einiges zu erledigen, bevor das erste Ruhestandgeld auf dem Konto ist.
In 6 Schritten kannst du reibungslos in den Ruhestand übergehen. Wir stellen sie dir vor.
Schritt 1: Rentenkonto klären
Der Gedanke an die Rente ist immer mit der Frage verbunden: Ab welchem Alter gibt es den Weg raus aus dem Job? Und: Wie viel Rente kriege ich überhaupt? Über das Renteneintrittsalter wird politisch viel diskutiert. Der Gesetzgeber hat die Altersgrenze von 65 auf 67 Jahre heraufgesetzt. Arbeitnehmer, die 1964 und später geboren sind, müssen bis zu ihrem 67. Geburtstag arbeiten. Wer früher geboren ist, kann zwischen seinem 65. und 66. Lebensjahr in den Ruhestand wechseln. Die genaue Altersgrenze kannst du hier nachlesen. Wer auf 45 Beitragsjahre kommt, kann nach der "Altersrente für besonders langjährig Versicherte" früher (ab 63 Jahren) in den Ruhestand gehen. Insgesamt gab es 2021 rund 858.000 neue Beziehende, die eine Altersrente erhielten.
Besonderes Augenmerk solltest du auf deinen Versicherungslauf legen. Das sind die Zeiten, die du in die Kasse eingezahlt hast, die bei der Rente mitzählen und bares Geld wert sind. Die Einzahlung zur Rente übernimmt in Zeiten der Beschäftigung automatisch der Arbeitgeber. Stimmen die dort gemachten Angaben? Wenn nicht, solltest du eine Kontenklärung bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV) beantragen, das ist jederzeit formlos möglich.
Spätestens mit 43 Jahren werden die Versicherten von der Rentenversicherung hierzu automatisch aufgefordert. In einer Kontenklärung überprüft die Rentenversicherung das gesamte Versicherungskonto, um später einen nahtlosen Übergang in die Rentenzahlung zu gewährleisten. Hierbei kann es erforderlich sein, eventuelle Lücken zu schließen. Denn nicht alle Beitragszeiten sind maschinell übermittelt. Zum Beispiel fließen Zeiten der Ausbildungs-, Berufs- und Kindererziehungszeiten, ebenso Zeiten, in denen du Angehörige gepflegt hast, nicht automatisch ins Rentenkonto. Sie werden nur auf Antrag ergänzt. Unabhängig von einer Kontenklärung besteht auch sonst jederzeit die Möglichkeit, sich einen aktuellen Versicherungsverlauf zuschicken zu lassen. Je länger du mit der Kontenklärung wartest, desto größer ist der Aufwand zur Beschaffung der Nachweise. Es ist möglich, das Rentenkonto (auch Versicherungskonto genannt) online zu klären. Zum Versicherungskonto gehört auch die Sozialversicherungsnummer, die bei allen Kontakten zur DRV wichtig ist. Unser Tipp: Eine Kontenklärung und Beratung sind mindestens ein Jahr vor Beginn der Rentenzeit einzuleiten. So bleibt genügend Zeit, um Lücken zu schließen und Unstimmigkeiten zu klären.
Schritt 2: Rente ausrechnen lassen und Beratung nutzen
Wie viel Rente gibt es? Präzise Informationen liefert die Deutsche Rentenversicherung (DRV). Ab dem 27. Geburtstag erhältst du, wie 31 Millionen andere Versicherte auch, Jahr für Jahr eine persönliche Renteninformation mit dem aktuellen Stand deiner erworbenen Rentenansprüche. Außerdem gibt es eine Hochrechnung über den Betrag der voraussichtlichen Altersrente sowie die Rentenansprüche bei einer möglichen Erwerbsminderung. Besonders interessant sind diese Informationen ab dem 55. Lebensjahr. Basis sind die durch die Kontenklärung dokumentierten Rentenzeiten.
Thema könnten im Ausland erworbene Rentenzeiten sein, die entweder nicht erfasst sind oder zum Rentenbezug im Ausland berechtigen. Ergebnis ist die Bruttorente. Von ihr gehen Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung sowie eventuell Steuern ab.