Ärzte-Chef will bei Krankenkassen sparen - diese Leistung soll weg
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Mittwoch, 17. Dezember 2025
Weniger Ausgaben durch Streichung kostspieliger Leistungen. Politik und Verbände diskutieren über Vorschläge.
Der Weg aus der finanziellen Krise dürfte für die Krankenkassen noch lang sein. Die erhoffte kurzfristige, aber schnelle Hilfe durch ein Sparpaket ist zunächst ausgeblieben. Ein Vermittlungsausschuss wird in den kommenden Tagen dazu eine Entscheidung fällen. Derweil gibt es immer wieder neue Vorschläge, wie man Kosten sparen könnte.
Von Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, kommt jetzt eine knallharte Forderung. Wenn es nach ihm gehen würde, dann würde er dazu raten "Homöopathie als Kassenleistung zu streichen". Gassen erklärt gegenüber der Rheinischen Post: "Menschen sollen gerne Globuli und Mistel-Zweige einsetzen, wenn sie daran glauben – aber nicht zu Lasten der Beitragszahler." Im Jahr würden sich die Kosten bei den Kassen demnach allein für Homöopathie "auf 50 Millionen Euro" belaufen.
Auch die Grünen lehnen Homöopathie als Leistung der Krankenkassen ab
Ganz allein steht der Ärzte-Chef mit seinem Vorschlag aber nicht da. Auf dem vergangenen Parteitag der Grünen, im November 2025, hatte sich die Partei für eine Ende der Kostenerstattung für Homöopathie ausgesprochen. Gesetzliche Krankenkassen sollten diese Leistungen nicht übernehmen.
In einem Beschluss dazu heißt es: "Die Solidargemeinschaft soll nicht für Therapien aufkommen, deren Wirksamkeit über den Placeboeffekt hinaus wissenschaftlich nicht belegt ist."
Laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wurde auch damit argumentiert, dass Gesundheit kein Glaubenssystem, sondern eine Frage von Evidenz und Verantwortung sei.
Sozialverband VdK fordert verantwortungsvollen Umgang mit den Beiträgen der Kassen
Auch beim Sozialverband VdK schaut man durchaus kritisch auf die Kosten, die durch die Leistungen für Homöopathie entstehen. VdK-Präsidentin Verena Bentele erklärt gegenüber inFranken.de: "Die gesetzliche Krankenversicherung muss mit den Beiträgen der Versicherten äußerst verantwortungsvoll umgehen."
Der Verband erachtet es demnach als "richtig, dass ihre Leistungen ausschließlich für wirksame und wissenschaftliche evidenzbasierte Methoden eingesetzt werden". Die Beitragsgelder müssten dort ankommen, "wo sie nachweislich helfen". Bentele: "Alles andere untergräbt das Vertrauen in die gesetzliche Krankenversicherung und ihre Fairness gegenüber allen Beitragszahlerinnen und Beitragszahlern."