Krankenkassen auf Diät: Jetzt geht es ans Geld der Versicherten
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Montag, 13. Oktober 2025
Raus aus der Krise: Politik setzt bei Krankenkassen auf höhere Zuzahlungen und eine Reduzierung von Verwaltungskosten.
Die Kosten müssen runter. Die Krankenkassen sollen auf eine Ausgaben-Diät gesetzt werden. Nur so würden sich die drohenden Erhöhungen der Beiträge noch abwenden lassen. Bisher steht bei den Kassen trotz einer vorgesehener Finanzspritzen aus dem Bundeshaushalt für 2026 noch eine Lücke von zwei Milliarden Euro.
Wie unter anderem die Deutsche Presse-Agentur und die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf ein Entwurfspapier schreiben, sollen laut Bundesgesundheitsministerium Ausgabenanstiege bei der Vergütung der Krankenhäuser und den Verwaltungskosten der Krankenkassen begrenzt werden. Zuzahlungen sollen darum massiv erhöht werden.
Kosten der Krankenkassen steigen – höhere Zuzahlungen sollen helfen
Erst vor wenigen Tagen zeigte eine Studie von Deloitte, wie sich die Kosten bei den Krankenkassen entwickeln könnten, wenn nicht schnelle, aber auch langfristige Lösungen gefunden werden.
Die Verluste der Kassen werden explodieren – die Zahlen sind durchaus dramatisch. Schon im Jahr 2026 ist mit einem Anstieg der Beiträge auf 2,9 Prozent zu rechnen. Die Defizite bei den Einnahmen können in Zukunft bis zu 400 Milliarden Euro erreichen.
In einem ersten Schritt hatte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken jetzt erneut von höheren Zuzahlungen der Versicherten gesprochen. Unter anderem bei Medikamenten sollen die Menschen mehr aus der eigenen Tasche bezahlen. Laut Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) war von einer Steigerung der Zuzahlung pauschal um 50 Prozent die Rede.
Zuzahlungen zur Leistung der Kasse: Was bedeutet das für Versicherte?
Die teuren Folgen sind für Versicherte laut Bericht sehr vielfältig:
- Bei Medikamenten künftig 15 statt bisher 10 Prozent des Arzneimittelpreises zuzahlen.
- Mindestanteil würde von 5 auf 7,50 Euro steigen.
- Der Maximalbetrag ginge von 10 auf 15 Euro.
- Für eine Krankenhausbehandlung müsste pro Tag eine Zuzahlung von 15 statt 10 Euro gezahlt werden.