Krankenkassen im Juli teurer - wer die Beiträge erhöht hat
Autor: Dominik Jahn
Deutschland, Freitag, 18. Juli 2025
Die finanzielle Schieflage der Krankenversicherungen wird zum Streitpunkt in der Politik, während die Diskussion über Beitragserhöhungen weitergeht.
Die Lage der Krankenkassen in Deutschland ist "dramatischer als ohnehin angenommen". Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) betonte bereits im März dieses Jahres, wie schlecht es finanziell um die Kassen steht. Mehr Geld vom Staat soll es aber nicht geben. Laut dem vorgestellten Haushaltsplan der Regierung wird es für gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung keine weiteren Zuschüsse geben.
Der Druck auf die Krankenkassen wächst also weiter. Nachdem bereits zu Beginn 2025 auf breiter Front die Zusatzbeiträge angehoben wurden, hatte jetzt Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes gegenüber der Deutschen Presse-Agentur für Anfang Juli von sechs Kassen gesprochen, die eine neue Erhöhungen beantragt hätten.
Erhöhung der Beiträge kein gutes Signal
Gegenüber unserer Redaktion hat das Bundesamt für Soziale Sicherung folgende Anhebungen der Zusatzbeitragssätze zum 1. Juli 2025 bestätigt:
- BKK PwC (von 2,08 % auf 2,40 %)
- BKK Technoform (von 2,49 % auf 3,49 %)
- BMW BKK (von 2,90 % auf 3,90 %)
- EY BKK (von 1,04 % auf 2,29 %)
- IKK – Die Innovationskasse (von 3,60 % auf 4,30 %)
- SECURVITA BKK (von 3,20 % auf 3,90 %)
Grundsätzlich sollten die Krankenkassen ohne eine Erhöhung der Beiträge über das Jahr hinweg auskommen. Steigen die Einkommen der Versicherten, steigen auch die Einnahmen der Kassen. Sie bekommen einen prozentualen Beitragssatz vom Einkommen ihrer Mitglieder. Tariferhöhungen oder eine gute Entwicklung am Arbeitsmarkt bringen zusätzliche Einnahmen. Laut GKV-Spitzenverband ist die entsprechende Rechengröße, die Grundlohnsumme, im vergangenen Jahr um 4,22 Prozent gestiegen. Allerdings sind die Ausgaben der GKV fast doppelt so schnell angewachsen, um 7,7 Prozent.
Noch hat Warken aber die Hoffnung auf eine bessere Unterstützung der Kassen nicht aufgegeben. Im ARD-Morgenmagazin erklärte sie: "Die Haushaltsverhandlungen sind noch nicht abgeschlossen und mein Ziel ist es, schon noch mehr Geld zu bekommen."
System der Krankenkasse braucht "eine Akuttherapie"
Alleine bis April und Mai waren es bereits acht Anhebungen. Pfeiffer betonte schon damals, dass es für das System "eine Akuttherapie" braucht, sonst würden "zum nächsten Jahreswechsel die Krankenkassenbeiträge durch die Decke gehen".