Kommt das Klimageld nach der Bundestagswahl? Merz-Aussage sorgt für Aufsehen
Autor: Nadine Wüste, Robert Wagner, Agentur dpa
Deutschland, Dienstag, 11. Februar 2025
Die Debatte über das Klimageld in Deutschland spaltet die politischen Lager im Vorfeld der Bundestagswahl 2025. Jetzt sorgte Friedrich Merz (CDU) mit einer Aussage für neue Spekulationen.
Das Klimageld ist weiterhin heißes Thema in Deutschland. Eigentlich sollte es unter der Ampel-Koalition ausgezahlt werden, was jedoch nicht umgesetzt wurde beziehungsweise werden konnte. Die Auszahlung sollte als Ausgleich zum steigenden CO₂-Preis dienen und alle Bürgerinnen und Bürger erreichen.
Jetzt taucht das Klimageld in den Wahlprogrammen zur vorgezogenen Bundestagswahl 2025 auf, welche am 23. Februar stattfindet. Jede Partei hat anderen Ideen, wie die Auszahlung stattfinden könnte beziehungsweise, wie man sie umgehen könnte.
Klimageld als Thema im Wahlkampf: Merz schlägt 200 Euro vor, CDU konkretisiert Aussage
Wo SPD und Grüne in ihrem Wahlprogramm beim Namen "Klimageld" bleiben, spricht die FDP von "Klimadividende" und sieht laut Wahlprogramm vor, "Einnahmen aus dem Emissionshandel direkt und pauschal pro Kopf an die Bürgerinnen und Bürger auszahlen". Die Grünen wollen das Klimageld in der nächsten Legislaturperiode "so schnell wie möglich" einführen, die SPD rechnet mit der Auszahlung im Jahr 2027. Die Union verspricht einen Klimabonus, AfD und BSW wollen kein Klimageld einführen, dafür "den CO₂-Preis abschaffen". Allerdings ist ein europaweiter, einheitlicher CO₂-Preis bis 2027 vorgesehen.
Die Linkspartei spricht von einer jährlichen Direktauszahlung pro Person in Höhe von 320 Euro. Bei den Freien Wählern findet sich keine Erwähnung des Klimageldes im Entwurf des Wahlprogramms. Nach Angaben des BR fordern viele Fachleute einen sozialen Ausgleich und finanzielle Unterstützung für die Bürgerinnen und Bürger, da die CO₂-Bepreisung "mittlere und insbesondere kleinere Einkommen über die Gebühr belastet", wie Daniel Eggstein von der Klima-Allianz äußerte.
Fakt ist jedoch, dass es zwar Pläne gibt, wann, ob und wie das Klimageld ausgezahlt wird, ist aber noch völlig unklar. Friedrich Merz hatte im TV-Duell mit Olaf Scholz für Verwirrung gesorgt, weil er - entgegen des Wahlprogramms - ein Klimageld von 200 Euro ankündigte. Ein CDU-Sprecher sprach im Anschluss hingegen von Entlastungen in selbiger Höhe durch Senkung von Stromsteuer und Netzentgelte.
Was hat es mit der CO₂-Bepreisung eigentlich auf sich?
Die Milliarden-Einnahmen aus der CO₂-Bepreisung fließen in den Klima- und Transformationsfonds, einen Sondertopf des Bundes. Aus diesem werden Projekte zum Umstieg auf klimafreundliche Technologien finanziert - etwa für den Heizungstausch. Aus den steigenden Einnahmen könnte ein Klimageld für Bürgerinnen und Bürger finanziert werden, als Ausgleich zu den steigenden CO₂-Preisen.
Gasvergleich.de: Jetzt besten Tarif finden (mit Wechselbonus)Die gescheiterte Ampel-Koalition aus SPD, Grüne und FDP hatte dies zwar im Koalitionsvertrag in Aussicht gestellt, aber nicht verwirklicht.