Inflation: Diese Produkte werden tatsächlich billiger
Autor: Robert Wagner
Deutschland, Freitag, 06. Mai 2022
Die Inflation im April lag über 7 Prozent. Einzelne Produkte wie Butter wurden binnen eines Jahres sogar um 60 Prozent teurer. Doch steigen tatsächlich alle Preise? Nein, es gibt ein paar Ausreißer.
Spätestens seit der Invasion Russlands in der Ukraine kehrt eine Urangst des modernen Menschen zurück: Die Angst vor der Inflation. Fast täglich wird darüber berichtet, dass ein neues Produkt knapp wird, die Hersteller mit Lieferengpässen zu kämpfen haben oder die Energie- und Rohstoffpreise Preiserhöhungen erzwingen.
Die Liste ist scheinbar unendlich: Zuletzt wurde über eine drohende Preisexplosion bei Gurken berichtet. Außerdem stieg der Preis für Butter auf über 3 Euro. Fast-Food-Ketten wie Mc Donalds und Burger King hoben ihre Preise ebenso an wie die fränkischen Winzer. Wird also wirklich alles teurer?
Inflationsrate steigt auf über 7 Prozent
Die Inflationsrate in Deutschland lag im April 2022 bei knapp +7,4 Prozent. Im März 2022 hatte die Inflationsrate bei +7,3 Prozent gelegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach bisher vorliegenden Ergebnissen weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im April 2022 gegenüber März 2022 nochmals um 0,8 Prozent.
Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine sind insbesondere die Preise für Energie merklich angestiegen und beeinflussen die hohe Inflationsrate erheblich. Ähnlich hoch war die Inflationsrate in Deutschland zuletzt im Herbst 1981, als infolge des Ersten Golfkriegs zwischen dem Irak und Iran die Mineralölpreise ebenfalls stark gestiegen waren. Doch die Energiepreise sind nicht alles: Krieg und Corona-Krise haben die internationalen Lieferketten unterbrochen.
Lieferengpässe erhöhen den Druck auf die Hersteller, Ressourcen können teilweise nur zu erheblichen Mehrkosten eingekauft werden. Die Folge: Erzeugerpreise explodieren und stiegen um einen deutlich zweistelligen Prozentsatz an. Bisher wurde diese Preissteigerung noch nicht komplett an die Verbraucher weitergegeben - ein Ende der Inflation ist also nicht absehbar.
Nicht alles wird teurer: Bei diesen Produkten und Dienstleistungen fielen die Preise sogar
Die Inflation schlägt sich jedoch nicht auf alle Bereiche und Produkte gleich stark durch. So stieg der Butterpreis innerhalb eines Jahres um über 60 Prozent. Preise für Heizöl und Erdgas haben sich innerhalb eines Jahres sogar verdoppelt. Auch Sonnenblumen- und Rapsöl wurde um 30 Prozent teurer.
In anderen Bereichen stiegen die Preise hingegen weniger stark: Vor allem der Dienstleistungsbereich ist bisher kaum teurer geworden. Doch auch hier steht zu erwarten, dass die Anbieter in Zukunft höhere Preise verlangen werden beziehungsweise müssen.