CO2-Steuer: Mit diesen Zusatzkosten beim Heizen müssen Mieter und Vermieter rechnen
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Dienstag, 26. Juli 2022
Eins ist klar: Die CO2-Steuer hat Heizen für Mieter teurer gemacht. Jetzt sucht die Politik nach einem Modell, das Mieter und Vermieter gleichermaßen trifft.
- Zum Hintergrund der CO2-Steuer
- So entwickelt sich die CO2-Steuer bis 2025
- Die Crux mit dem Verursacherprinzip
- Die Idee der "dena"
- Der Energieausweis ist das Instrument der Wahl
- So könnte das Modell in der Praxis funktionieren
Klimaschützer jubelten, Zementhersteller und Stahlproduzenten knirschten mit den Zähnen, als es im letzten Jahr mit der Bepreisung von Kohlenstoff-Emissionen, kurz CO2-Steuer, los ging. Aber nicht nur Firmen-Bosse müssen umdenken, das Gleiche gilt für Mieter und Vermieter.
Zum Hintergrund der CO2-Steuer
Das 'große Projekt' der Ampel-Koalition ist der Kampf gegen den Klimawandel. Zentraler Angriffspunkt ist die Schärfung der CO2-Emissions-Steuer. Sie soll in den Bereichen Mobilität, Wohnen und Wirtschaft den CO2-Ausstoß eindämmen, um so den Klimawandel zu stoppen. Desto höher die CO2-Erzeugung eines Bürgers ist, etwa durchs Autofahren oder durchs Heizen, desto höher sind demnach auch seine Kosten.
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Ziel der CO2-Abgabe ist es, die aus diesen Emissionen resultierende Erderwärmung sowie die Versauerung der Meere mithilfe eines höheren Kohlenstoffpreises zu verringern. Wer fossile Energieträger wie Braunkohle und Steinkohle, Torf, Erdgas sowie Erdöl nutzt, soll die CO2-Steuer zahlen. Eingeführt ist die CO2-Steuer bereits zum 1. Januar 2021, unter der Ägide der Großen Koalition und im breiten Konsens der politischen Parteien - außer der AfD, die ja den Klimawandel leugnet.
Verpackt ist das alles im Brennstoffemissionshandelsgesetz, kurz BEHG, das pro Tonne CO2 eine Steuer von 25 Euro erhebt. Bis 2025 steigt diese Abgabe jährlich bis auf einen Betrag von 55 Euro pro Tonne an. Fossile Energieträger dominieren bei der Herstellung von Wärme in unseren Wohnungen. Deshalb ist die CO2-Steuer ein wichtiges Thema für Vermieter und Mieter. Und das in einem Jahr, in dem die Energiepreise durch die Decke schießen und viel Unordnung herrscht.
So entwickelt sich die CO2-Steuer bis 2025
Die CO2-Steuer verteuert also seit Januar 2021 Wohnen in Deutschland. Das Immobilienportal immowelt hat Modellrechnungen vorgelegt, die konkreten Auswirkungen zu erfassen. Bei einer 90 Quadratmeter großen Wohnung und bei Nutzung von Erdgas (Verbrauch 10.600 kWh pro Jahr) schlägt die CO2-Steuer in 2021 mit einem 63,60 Euro zu Buche.
Bei der Nutzung von Heizöl (Verbrauch 1.224 Liter pro Jahr) sind es 96,70 Euro. Der CO2-Steueranteil steigt bis 2025 jedes Jahr an, weil der CO2-Preis von 55 Euro auf 65 Euro pro Tonne kontinuierlich anwächst. Bei der gleichen Wohnungsgröße von 90 Quadratmetern läge die CO2-Bepreisung 2025 bei 137,80 Euro für Erdgas und bei 212,98 Euro für Heizöl. Daraus ergibt sich in Summe für fünf Jahre eine Gesamtmehrbelastung von circa 478 Euro bei einer Erdgasheizung und 736 Euro, wenn Heizöl verfeuert wird. Noch in der Großen Koalition gab es Streit, wer die Zusatzkosten bezahlen muss: der Vermieter oder der Mieter? Da eine Einigung kurz vor Schluss der Regierungszeit von CDU/CSU und SPD platzte, erbten die Ampel-Koalitionäre das Problem.