Checkliste bei Todesfall: Was ist unbedingt zu tun, wenn jemand stirbt?
Autor: Andrea Baumann
Deutschland, Donnerstag, 14. November 2024
Ein Todesfall bedeutet für Angehörige neben Trauer auch eine Vielzahl an Aufgaben und Entscheidungen. Diese Checkliste hilft, in der schweren Zeit den Überblick zu bewahren.
- Unmittelbar nach dem Todesfall: Was ist jetzt zu tun?
- Was muss innerhalb der ersten Tage erledigt werden?
- Vor und nach der Beerdigung: Was ist jetzt wichtig?
Der Abschied von einem geliebten Menschen stürzt Hinterbliebene oftmals in eine tiefe Trauer, die alles andere unwichtig erscheinen lässt. Viele Trauernde fühlen sich oft antriebslos, erschöpft, hilflos, leer und verloren. Sie müssen dennoch funktionieren: Denn vor allem in dieser schweren Zeit unmittelbar nach dem Todesfall und in den ersten Wochen danach müssen zahlreiche Formalitäten erledigt werden, die für die Hinterbliebenen schnell zur Belastung werden können. Diese Checkliste kann dabei helfen, strukturiert und Schritt für Schritt vorzugehen, um trotz schwerer Trauer nicht den Überblick zu verlieren.
Unmittelbar nach dem Todesfall: Was ist jetzt zu tun?
Der erste Schritt ist, den Tod offiziell feststellen zu lassen: Das ist gesetzlich vorgeschrieben und kann nur durch einen Arzt erfolgen. Stirbt eine Person im Krankenhaus oder Pflegeheim, kümmert sich die jeweilige Einrichtung um die Benachrichtigung des Arztes. Tritt der Tod zu Hause ein, muss ein Notarzt oder der Hausarzt kontaktiert werden, der eine Todesbescheinigung ausstellt. Es kann daher sehr hilfreich sein, schon im Vorfeld immer die Kontaktdaten des Hausarztes griffbereit zu haben.
Sehr nützlich kann auch eine Liste mit weiteren wichtigen Telefonnummern sein. Denn sobald der Tod festgestellt und bescheinigt wurde, sollten enge Angehörige und Freunde über das Ereignis informiert werden. Eine vorab festgelegte Reihenfolge hilft, die wichtigsten Personen in geordneter Weise zu benachrichtigen. Denn für viele Menschen ist diese Aufgabe sehr belastend: Je mehr Schritte im Vorfeld festgelegt wurden, die Betroffene stur befolgen können, desto einfacher kann es für sie sein.
Nach der ärztlichen Feststellung des Todes muss innerhalb eines bestimmten Zeitraums ein Bestatter informiert werden. In Deutschland beträgt diese Frist meist 36 Stunden. Der Bestatter ist eine wichtige Anlaufstelle und kann die Hinterbliebenen bei vielen weiteren Schritten beraten und entlasten. Er kümmert sich auch um den Transport des Verstorbenen und die Beantragung notwendiger Dokumente. Nach Möglichkeit sollte die Familie schon zu Lebzeiten des Betroffenen verschiedene Bestattungsunternehmen verglichen haben, um im Todesfall schnell und rational agieren zu können.
Was muss innerhalb der ersten Tage erledigt werden?
Mit der Todesbescheinigung des Arztes kann beim Standesamt eine Sterbeurkunde beantragt werden. Diese Urkunde ist für viele Formalitäten unerlässlich, darunter die Regelung des Nachlasses, das Abmelden bei Versicherungen oder die Beantragung einer Hinterbliebenenrente. Meist übernimmt der Bestatter diesen Behördengang, die Sterbeurkunde sollten die Hinterbliebenen zeitnah erhalten. Wichtig ist dabei, sich gleich mehrere beglaubigte Kopien der Sterbeurkunde ausstellen zu lassen, da viele Institutionen das Original benötigen.
In den ersten Tagen sollten sich die Hinterbliebenen einen Überblick über die wichtigsten Dokumente und Verträge der verstorbenen Person verschaffen. Dazu gehören Personalausweis, Krankenversicherung, Bankverbindungen, Testament und eventuelle Bestattungsvorsorgeverträge. Diese Dokumente sind für die weitere Organisation notwendig und erleichtern viele der anstehenden Aufgaben. Eine ausführliche Checkliste kann helfen, nichts zu übersehen. Alle wichtigen Unterlagen sollten dann an einem gemeinsamen, sicheren Ort gesammelt und aufbewahrt werden.