Schadet uns zu viel Homeoffice? Ein Experte warnt vor negativen Folgen

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Zu viel Homeoffice schädigend: Experte warnt vor negativen Folgen
Dr. Oliver Stettes, Leiter des Clusters Arbeitswelt und Tarifpolitik im Institut der Deutschen Wirtschaft, äußert sich zu den Konsequenzen von zu viel Homeoffice.
Zu viel Homeoffice schädigend: Experte warnt vor negativen Folgen
Sebastian Gollnow/dpa

Homeoffice war in der Pandemie weit verbreitet, ist aber rückläufig. Der Experte Dr. Oliver Stettes warnt vor gesellschaftlichen Folgen bei dauerhafter Heimarbeit.

Corona befeuerte die Zahl der Menschen, die im Homeoffice arbeiten: Zu Pandemie-Hochzeiten im Februar 2021 hat laut einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) fast die Hälfte der Deutschen von zu Hause aus gearbeitet. Davor waren es etwa zehn Prozent der Beschäftigten in Deutschland, die ab und zu im Homeoffice arbeiteten.

Die Zahlen sind zwar nach der Pandemie stark zurückgegangen, dennoch arbeiteten im Jahr 2023 nach Angaben des Statistischen Bundesamts noch fast ein Viertel der Erwerbstätigen in Deutschland regelmäßig von zu Hause. Homeoffice bietet laut den Befragten jede Menge Vorteile - hauptsächlich durch die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie die effektivere Gestaltung von Freizeit. Der Leiter des Clusters Arbeitswelt und Tarifpolitik im IW Dr. Oliver Stettes sieht aber auch eine Gefahr beim überwiegenden oder kompletten Arbeiten im Homeoffice.

Experte warnt: Homeoffice bedroht den gesellschaftlichen Zusammenhalt 

Am Arbeitsplatz kommen Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten zusammen. Dr. Stettes betont gegenüber Bild die Bedeutung dieser Durchmischung: "Der Blick auf andere Lebenswirklichkeiten ist zentral für ein funktionierendes Miteinander." Wenn wir ausschließlich im Homeoffice arbeiten würden, drohe "der gesellschaftliche Kitt" zu schwinden und das "Verständnis für andere verloren geht", führt der Experte weiter aus.

Stettes spricht sich für ein gesundes Maß in der Homeoffice-Regelung aus. Solange Angestellte nicht überwiegend oder nur von zu Hause arbeiten, bliebe die Möglichkeit, Menschen aus anderen Bevölkerungsgruppen im öffentlichen Raum zu begegnen.

Laut einer Umfrage des Beratungsunternehmens PricewaterhouseCoopers (PwC) arbeiten die meisten Befragten mit 32 Prozent zwei bis drei Tage die Woche zu Hause. Nur 16 Prozent der Menschen, für die Homeoffice möglich ist, nutzen es an vier bis fünf Tagen pro Woche.

Immer mehr Unternehmen holen ihre Angestellten zurück ins Büro - so auch der bekannte Softwarekonzern SAP. Oliver Stettes meint, ein wesentlicher Grund für die Homeoffice-Einschränkung sei, dass "die Vorteile des Miteinanders an einem bestimmten Ort nicht mehr in dem Maß zum Tragen kommen." Der Arbeitsplatz sei ein sozialer Raum, an dem sich Menschen treffen und gemeinsam arbeiten. Manche Ideen entstünden durch zufällige persönliche Begegnungen und insbesondere Vertrauen könne nur durch persönlichen Kontakt aufgebaut werden, ergänzt er.

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Ein Redakteur hat diesen Artikel unter der teilweisen Verwendung eines KI-Sprachmodells verfasst und/oder optimiert. Sämtliche Informationen wurden sorgfältig geprüft.

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