Altersarmut und Rente: 5 Regeln, um dich für das Alter abzusichern
Autor: Joachim Tiefenthal
, Montag, 21. August 2023
Wenn die Rente im Alter knapp ausfällt, drohen unweigerlich Geldsorgen. Im Laufe des Lebens lohnt es sich daher vorzusorgen. Fünf Grundsätze können dir dabei helfen.
- So funktioniert das umlagefinanzierte Rentensystem
- Ab wann kann ich in Rente gehen?
- So hoch ist die Durchschnittsrente
- 5 Regeln für ein Leben im Alter ohne Geldsorgen
Eigentlich soll die Rente im Anschluss an ein langes Arbeitsleben einen Ruhestand ohne größere Geldsorgen ermöglichen. Um Anspruch auf Rente zu erwerben, zahlst du während deiner Berufstätigkeit in das umlagefinanzierte Rentensystem ein. Das bedeutet, du baust als Beitragszahler in dieser Zeit kein Kapital für deine eigene Rente auf, sondern finanzierst mit deinen monatlichen Beiträgen die Rentenbezüge der aktuellen Rentenbezieher. Somit erwirbst du lediglich einen Anspruch auf deine spätere eigene Rente. Wie hoch deine Rente sein wird, hängt neben deinen aktiven Beitragsjahren noch von einigen anderen Faktoren ab. In der sog. Rentenformel werden Entgeltpunkte, Zugangsfaktor, Rentenartfaktor und aktueller Rentenwert miteinander multipliziert. Für alle ab dem Jahrgang 1964 Geborenen liegt das reguläre Renteneintrittsalter bei 67 Jahren. Wer die Altersrente bereits ab 63 in Anspruch nehmen möchte, hat die Möglichkeit, diese mit einem Abschlag von 0,3 Prozent pro Monat (bis zu 14,4 Prozent insgesamt) zu beziehen. Du kannst auch ohne einen solchen Abschlag vorzeitig in Rente gehen, wenn du eine Ausgleichszahlung leistest.
So hoch liegt die Durchschnittsrente
Nach aktuellen Angaben der Deutschen Rentenversicherung lag der durchschnittliche Gesamtrentenzahlbetrag zum 1.7.2021 bei monatlich 1.089 Euro. Solche Meldungen führen meist zu etwas verständnislosen Irritationen. Denn es sind Angaben, die sich eben nur auf den Durchschnitt von insgesamt zurzeit rund 21,2 Mio. Rentner*innen beziehen.
So herrschen allein schon (bei 9,1 Mio. männlichen und 12,1 Mio. weiblichen Rentenbezieher*innen) geschlechtsspezifisch deutliche Unterschiede in Bezug auf die jeweilige Rentenhöhe. Zwischen alten und neuen Bundesländern bestehen auch nach über 30 Jahren Wiedervereinigung noch Differenzen.
Im Vergleich zu dem durchschnittlichen Gesamtrentenzahlbetrag fällt beispielsweise (zum 1.7.2021) die sog. Standardrente deutlich höher aus. Für die alten Bundesländer liegt diese bei 1.538,55 Euro brutto (1.369,31 Euro netto). Für die neuen Bundesländer werden 1.506,15 Euro brutto (1.340,47 Euro netto) ausgewiesen. Weil sich diese Angaben auf 45 Versicherungs- bzw. Beitragsjahre beziehen, die in der Realität kaum noch erzielt werden können, stimmen in dieser allgemeinen Form veröffentlichte Zahlen oft nicht mit der individuellen Situation überein.
Deshalb haben Rentner Geldsorgen
Die höheren Durchschnittswerte der Standardrente errechnen sich nur unter bestimmten Annahmen. So liegen hier die selten erreichten 45 Beitragsjahre zugrunde, in denen zusätzlich noch stets ein Durchschnittseinkommen erzielt werden muss, das in der Höhe aller Versicherten gelegen hat. Im Jahr 2021 lag das Durchschnittseinkommen laut Deutscher Rentenversicherung in Westdeutschland bei 3.461,75 Euro monatlich. Weil das Durchschnittseinkommen in Ostdeutschland etwas niedriger lag, fällt auch die dortige Standardrente um 32 Euro niedriger aus. Mit welcher Rente du im Alter rechnen darfst, hängt somit sehr entscheidend von deiner individuellen Erwerbsbiografie ab:
Amazon-Buchtipp: 200 Erlebnisse für den Ruhestand- Anzahl der Beitragsjahre: Berufseinstieg, Schul- und Studienzeiten zählen für die Rente!
- Erzieltes Einkommen: Hier macht sich insbesondere für Frauen negativ bemerkbar, dass sie häufig in schlechter bezahlten (sozialen) Berufen angestellt sind, durch sog. Ausfallzeiten benachteiligt werden und darüber hinaus insgesamt im Schnitt geringer entlohnt werden.
- Ausfallzeiten: Arbeitslosigkeit, Krankheit, auch Zeiten der Kindererziehung werden als "Ausfalljahre" behandelt.
- Tätigkeit in "alten" (West) oder "neuen" (Ost) Bundesländern