7 Berufe, die unbeliebt sind - aber gut bezahlt
Autor: Lea Mitulla
Deutschland, Sonntag, 10. Dezember 2023
Für ein ordentliches Gehalt muss man nicht unbedingt Arzt oder Anwalt werden. Wir stellen euch sieben Berufe vor, die zwar kaum jemand machen will, in denen man aber gutes Geld verdienen kann.
In Zeiten von Preissteigerungen in etlichen Bereichen sind Menschen mit hohem Gehalt klar im Vorteil. Gut bezahlt werden aber nicht nur Berufe wie Arzt oder Anwalt. Auch Ausbildungsberufe können einen guten Verdienst bieten, manche sind aber unter Arbeitssuchenden kaum gefragt.
Das bedeutet: Auch Quereinsteiger haben hier Chancen. Das Portal für Arbeitgeberbewertungen Kununu hat die Gehaltsangaben seiner Nutzer*innen genau unter die Lupe genommen. Diese sieben ungewöhnlichen Jobs mit Top-Gehalt sind bei der Analyse herausgekommen.
Unbeliebte Berufe mit gutem Gehalt - über 85.000 Euro im Jahr?
Wer einen zukunftssicheren Beruf sucht und nichts gegen Feiertagsdienste hat, könnte bei der Kirche das Richtige finden. Zwar würden Pfarrer*innen ihre Arbeit eher als Berufung statt Beruf bezeichnen - sie verdienen aber trotzdem ordentlich. Laut Kununu können Geistliche bis zu 85.200 Euro Brutto im Jahr bekommen. Das Durchschnittsgehalt liegt den Angaben des Portals zufolge bei 53.700 Euro.
Möglicher Grund für die überdurchschnittliche Bezahlung könnte die lange Ausbildungszeit sein: In der katholischen Kirche sind es mindestens sieben Jahre bis zur Priesterweihe, acht bis zum tatsächlichen Abschluss der Ausbildung. In der evangelischen Kirche dauert es sogar noch länger. Der Vorteil am Pfarrberuf ist dafür aber die Sicherheit, denn beiden Kirchen mangelt es an Nachwuchs. Dazu kommt, dass die ausgeschriebenen Stellen zumeist unbefristet sind und eine Dienstwohnung gestellt wird.
Ein Job in der Kirche ist allerdings nicht für jeden etwas. Wie wäre es stattdessen beim Fernsehen? Der Beruf Fernseh-Planer*in wird mit einem Jahresgehalt von bis zu 81.700 Euro Brutto vergütet. Wie zukunftssicher dieser Beruf ist, ist jedoch fraglich. Denn Fernseh-Planer*innen sind für die Zusammenstellung des TV-Programms verantwortlich, quasi die Grundlage für Fernsehzeitungen. In den Zeiten von Netflix, Amazon Prime und Co. wird lineares Fernsehen leider zunehmend verdrängt - die Tage der Fernseh-Planer sind damit wohl auch gezählt.
Ungewöhnliche Berufe im Gehalts-Check: Das verdienen Metzger und Abschlepper
Ein Handwerk scheint dagegen sicherer, zumal die Branche ebenfalls dringend nach Fachkräften sucht. Ein vielversprechendes Gehalt bietet dabei der Beruf Metzger*in. Das Spitzengehalt liegt hier laut Kununu bei 49.700 Euro Brutto. Der Trend geht immer mehr zum bewussten Fleisch-Konsum, regionale Produkte aus artgerechter Haltung sind gefragt. Dabei zahlen die Menschen lieber etwas mehr Geld für bessere Qualität. Die Arbeit als Metzger*in ist aber auch sehr anstrengend und nichts für schwache Nerven. Auch die Gehaltsspanne sollte beachtet werden. Das durchschnittliche Bruttogehalt liegt bei 33.900 Euro und kann je nach Arbeitgeber und Erfahrung zwischen 24.700 und den genannten 49.700 Euro liegen. Es spielt ebenso eine Rolle, ob im jeweiligen Betrieb Tarifverträge gelten oder nicht.
Für Quereinsteiger könnte ein Job als Abschlepper*in reizvoll sein. Sie beseitigen Falschparker oder Pannenfahrzeuge und arbeiten zum Beispiel für den ADAC, Ordnungsämter, Versicherungen oder Werkstätte. Eine Ausbildung dafür gibt es nicht, es müssen aber dennoch einige Voraussetzungen erfüllt werden. Wie die Arbeitsagentur angibt, ist ein Führerschein für Abschleppfahrzeuge notwendig, also mindestens die Klasse CE. Zudem erwarten die Firmen eine gewisse technische Vorbildung, zum Beispiel eine Ausbildung als Kfz-Mechatroniker*in. Der Quereinstieg aus anderen technischen Berufen ist aber auch möglich.