Allerdings hat ein Schleifstein auch Nachteile. Zum einen benötigt ein perfektes Ergebnis Zeit und zum anderen erfordert das Schärfen mit einem Schleifstein ein hohes Maß an Geschicklichkeit. Wenn du während des Vorgangs den Winkel auch nur minimal änderst, kann das nämlich schon das Ergebnis zerstören. Für passionierte Schleifer führt allerdings kein Weg am Schleifstein vorbei. Für Anfänger empfiehlt es sich, eine Messerschärferführung* zu nutzen, die beim Halten des Winkels unterstützt. Manche Schleifstein-Sets* haben die Führung bereits inklusive.
Schleifsteine unterscheiden sich in ihrer Körnung: Je höher eine Körnung, desto feiner und schärfer das Ergebnis. So kannst du mit ein wenig Übung und einer feinen Körnung rasiermesserscharfe Ergebnisse erzielen. Bei viel geschliffenen Messern empfiehlt sich auch die sogenannte "Ausdünnung" des Messers. Dadurch werden die durch das Schleifen im Verhältnis immer dicker werdenden Seiten angepasst und du hast gleich wieder mehr Freude an deinem Messer. Bei der Wahl der Körnung deines Schleifsteins solltest du dich am Abnutzungsgrad deines Messers orientieren. Zum Schärfen sehr abgenutzter und stumpfer Schneidewerkzeuge wählst du eine grobe Körnung von 200 bis 400. Für normal abgenutzte Messer empfiehlt sich eine Körnung von 800 bis 1000. Möchtest du deinen Klingen einen Feinschliff verpassen, oder diese polieren, wird zu einer Körnung ab 3000 bzw. ab 6000 geraten.
Bei Schleifsteinen unterscheidet man außerdem zwischen Wasser- und Ölsteinen, wobei die jeweiligen Flüssigkeiten einen Film auf der Oberfläche bilden. So wird nicht nur Reibung reduziert, es wird außerdem verhindert, dass sich Partikel darin festsetzen. Zum Einweichen der Wassersteine gibst du diese für ca. 15 Minuten in ein Wasserbad. Ob sie einsatzbereit sind, erkennst du, wenn keine Luftbläschen mehr aufsteigen. Auch während des Schleifens muss der Stein stets feucht gehalten werden, denn erst so kann sich der notwendige Schleifschlamm bilden, der die Klingen schonend und gleichzeitig sehr intensiv schärft.
Weitere Möglichkeiten, deine Messer zu schärfen
Schleifstäbe für das schnelle Schleifen
Für alle, die ihr Messer auf einem Schärfe-Level halten wollen, eignen sich Schleifstäbe. Mit einem schnellen Griff zum Schleifstab* hältst du deine Messer scharf und kannst dir so das mühselige Schärfen mit Schleifstein & Co ersparen. Allerdings eignen sich die Schleifstäbe nicht, um bereits stumpfe Messer zu schärfen oder Messer auszudünnen. Deshalb solltest du auf regelmäßiges Schleifen achten.
Durchziehschleifer für Alltagsmesser
Durchziehschleifer* bieten wohl die einfachste Möglichkeit, deine Messer zu schärfen. Sie sind sehr leicht anzuwenden: Einfach das Messer einführen, raus ziehen und fertig. Diesen Vorgang wiederholst du je nach Schärfe einige Male. Allerdings sind diese Schleifer nur für Alltagsmesser geeignet. Sehr scharf bekommen du deine Messer damit nicht, da die Schnittkante immer etwas fransig sein wird. Auch hält die Schärfe nicht lange an, daher ist auch hier regelmäßiges Schärfen angesagt. Für das Alltagsküchenmesser ist das allerdings völlig ausreichend.
Elektrische Schleifmaschinen
Elektrische Schleifmaschinen* sind für alle geeignet, die es eilig haben. Optisch erinnern sie stark an die Durchziehschleifer und sind auch genauso leicht in der Handhabung. Das Ergebnis der elektrischen Schleifer kann sich auf jeden Fall sehen lassen und ist sogar wesentlich besser als das der handbetriebenen Kollegen. Aber: Elektrische Schleifmaschinen tragen mehr Material ab als z.B. Schleifsteine, wodurch sich die Lebensdauer deiner Messer verkürzen kann.
Welche Methode eignet sich für welches Messer?
Für die Schärfung von japanischen Messern ist der Schleifstein, im speziellen der japanische Wasserstein, das optimale Hilfsmittel. Wird der Schliff regelmäßig durchgeführt und Wert auf enorme Schärfe gelegt, empfehlen wir dir eine Körnung von 1000. Von Poliersteinen spricht man ab einer Körnung ab 2000 und kann diese zum Abzug der Messer verwenden. Die Schärfe kann so zwar gesteigert werden, jedoch hält das Ergebnis kürzer als das eines Grundschliffs.
Europäische Messer sind im Schliff vergleichsweise robuster als japanische. Um diese eher unempfindlichen Messer zu schleifen, genügt ein Wetzstahl. Dieser richtet die Klinge immer wieder auf und sorgt so für eine glatte und scharfe Schneidkante, nach einiger Zeit ist aber auch bei europäischen Messern ein Grundschliff notwendig.
Kann man ein Messer mit Tellern schärfen?
Nicht jeder hat Schleifsteine, -maschinen oder Wetzstähle zu Hause. Bei Teller und Tassen sieht das natürlich ganz anders aus. Um euch eine Material- und Geldbeutel-freundliche Methode des Messerschärfens mit auf den Weg zu geben, haben wir uns gefragt: Was ist dran, am Mythos, Messer mithilfe von Tellern schärfer zu bekommen? Tatsächlich gelingt es! Dafür ziehst du die Klingen an der rauen Unterseite deines Keramikgeschirrs mehrmals ab. Natürlich kann dieses DIY die professionellen Methoden mit Schleifstein und Co. nicht ersetzen, bringt aber doch einen kleinen Erfolg.
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