Grapefruits gefährden die Wirkung der Anti-Baby-Pille: Das steckt tatsächlich hinter der Behauptung

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Anti-Baby-Pille und Grapefruits sind eine gefährliche Kombination. Der Verzehr kann zu verstärkten Nebenwirkungen führen und das Krebsrisiko erhöhen.
Anti-Baby-Pille und Grapefruits sind eine gefährliche Kombination. Der Verzehr kann zu verstärkten Nebenwirkungen führen und das Krebsrisiko erhöhen.
CC0 / Pixabay / Couleur

Grapefruits sind nicht nur lecker, sondern sie zählen zudem zu den gesündesten Früchten überhaupt. Es ist jedoch bekannt, dass Grapefruits und Medikamente kein guter Mix sind. Die Bitterfrucht löst immer wieder Wechselwirkungen aus, so auch bei der Anti-Baby-Pille.

  • Grapefruits und Medikamente: Die Frucht kann Wechselwirkungen begünstigen
  • Wie beeinträchtigt die Grapefruit die Pille?
  • Diese Lebensmittel beeinflussen die Pille noch

Grapefruit und Pille: Die meisten Frauen wissen, dass die Einnahme von Antibiotika oder Magen-Darm-Erkrankungen die Wirkung der Pille außer Kraft setzen können. Es gibt jedoch auch Lebensmittel, die in Wechselwirkung mit der Pille eine ungewünschte Wirkung hervorrufen. Zu diesen zählt die Grapefruit.

Grapefruit: Die vitaminreiche Bitterfrucht

Die Grapefruit gehört wie Orangen, Mandarinen und Clementinen zu den Rautengewächsen. Die Bitterfrucht gibt es in zwei Sorten: einmal in Weiß, mit hellgelbem Fruchtfleisch und einmal in Rot, mit pink bis rotem Fruchtfleisch. Grapefruits haben, wie alle Zitrusfrüchte, einen hohen Vitamin-C-Gehalt und sind sehr gesund. Drei Grapefruits am Tag decken bereits den täglichen Vitamin-C-Bedarf. Die leckere bittere Frucht hat darüber hinaus noch viele weitere Nährstoffe. Deshalb gilt sie auch als Königin der Zitrusfrüchte. 

Sie liefert, neben dem wertvollen Vitamin-C, auch Folsäure, die Vitamin-A-Vorstufe Beta Carotin und einige B-Vitamine in kleineren Mengen. Außerdem stecken in der Frucht auch Mineralstoffe, Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und Phosphat

Studien zeigen, dass der Saft aus der Bitterfrucht zur Senkung des Blutzuckerspiegels beitragen kann und daher zur Vorbeugung von Diabetes dient. Da die Grapefruit sehr kalorienarm ist und die Bitterstoffe in der Frucht die Verdauung und Fettverbrennung anregen, wird sie von Menschen gern als natürlicher Schlankmacher eingesetzt. Die Frucht ist dabei aber nicht ganz unbedenklich. Sie löst in Verbindung mit bestimmten Medikamenten Wechselwirkungen aus. Vor allem Frauen, die die Anti-Baby-Pille nehmen, müssen vorsichtig sein.

Wechselwirkung: So beeinträchtigt die Grapefruit die Anti-Baby-Pille

Schon lange bestätigen Studien, dass die Grapefruit einen negativen Einfluss auf die Wirkung einiger Medikamente hat. Bereits 1996 beschäftigten sich Wissenschaftler*innen mit der Wechselwirkung des Verzehrs von Grapefruits in Kombination mit der Pille. Der Grund, weshalb die Grapefruit diese Wirkung auf Medikamente und insbesondere auf die Pille hat, liegt im Inhaltsstoff Naringenin. 

Der Bitterstoff Naringin ist für den typischen Geschmack der Grapefruit verantwortlich. Bei der Aufspaltung im Magen verwandelt er sich zu Naringenin, das eine hemmende Wirkung auf abbauende Enzyme hat. Die Wirkung der Medikamente, die eingenommen werden, wird also verstärkt. Betroffen sind neben der Anti-Baby-Pille unter anderem Herz-, Krebs- und Asthma-Mittel sowie Potenzmittel und Antidepressiva. Bereits 200 Milliliter Saft können diese Reaktionen auslösen.

In Kombination mit der Anti-Baby-Pille kommt es im Zuge der Wechselwirkung zu einem Anstieg des Estradiolspiegels im Blut. Das führt zu einer größeren Gefahr von Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Brustspannen. Außerdem steigt, laut Expert*innen, das Risiko für Brustkrebs, Eierstockkrebs und Thrombosen. Denselben Effekt hat auch der Stoff in Pomelos. Diese Früchte sollten daher nur in geringen Mengen gegessen werden oder ganz vermieden werden.

Grapefruit und Co: Welche Lebensmittel beeinflussen die Pille noch?

Achtung Wechselwirkung: Doch die Grapefruit ist nicht das einzige Lebensmittel, welches solche Wechselwirkungen auslösen kann. Neben der bitteren Zitrusfrucht sollte man auch bei der Einnahme der Heilpflanze Johanniskraut auf mögliche Wechselwirkungen achten. Das Mittel wird in Form von Trockenextrakten, Tees oder Ölen eingenommen. Der Pflanze wird nachgesagt, dass sie bei Prämenstruellem-Syndrom, Magen-Darm-Beschwerden, Schlaflosigkeit und Panikattacken wahre Wunder wirkt. Bei Depressionen wird es sogar verschreibungspflichtig als Medikament eingesetzt. 

Johanniskraut beeinflusst dabei allerdings Enzyme in Leber und Darm. Das führt dazu, dass Fremdstoffe schneller abgebaut werden. So auch der Wirkstoff der Pille. Die Wechselwirkung ist relativ gering, dennoch besteht das Risiko auf eine ungewollte Schwangerschaft. 

Grundsätzlich können alle Lebensmittel, die zu Durchfall führen, auch die Wirkung der Pille einschränken. Denn bei Durchfall geht ein Teil des Wirkstoffs verloren. Wer also zu Durchfall neigt, sollte daran denken, zusätzlich zu verhüten. Lebensmittel wie Trockenobst, Apfel- und Orangensaft, Pflaumen, Milchprodukte, besonders fettige Speisen und zu viel Kaffee begünstigen Durchfall besonders.

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