"Gezielte Attacken": TÜV warnt vor Cyberangriffen im Home-Office - was Arbeitnehmer wissen sollten
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Montag, 21. Februar 2022
Viele Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind unzureichend auf Cybergefahren im Homeoffice vorbereitet. Dabei gibt es einfache und praktische Tipps, wie man sich schützt.
- Homeoffice verstärkt Cyberangriffe
- Weiterbildung kann helfen
- Mehrheit der Arbeitgeber gibt Regeln vor
- Phishing-Mails erkennen
- Updates und IT-Support der Firma nutzen
Nach einer Forsa-Umfrage im Januar 2022 im Auftrag des TÜV-Verbands arbeiten 44 Prozent der Erwerbstätigen in der Omikron-Welle regelmäßig mobil. Vielen Beschäftigten fehlen dabei klare Vorgaben und Schulungen zum Thema Cybersecurity. Der TÜV-Verband gibt praktische Expertentipps für mehr digitale Sicherheit im Homeoffice.
Homeoffice verstärkt Cyberangriffe
In der fünften Corona-Welle mit der Omikron-Variante arbeitet fast jeder vierte Beschäftigte (23 Prozent) ausschließlich im Homeoffice oder mobil. Weitere 21 Prozent geben an, dass sich bei ihnen Homeoffice und das Arbeiten im Büro abwechseln. Das hat eine Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands unter 1.507 Erwerbstätigen ergeben. „Die massenhafte Arbeit im Homeoffice hat die Gefahr von Cyberangriffen erhöht“, sagte Dirk Stenkamp, Präsident des TÜV-Verbands. „Häufig fehlt es an Schulungen, klaren Verhaltensregeln im Fall eines IT-Angriffs oder an der notwendigen technischen Ausstattung.“
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Laut der Umfrage berichten 14 Prozent der Erwerbstätigen, dass es in den vergangenen zwei Jahren bei ihrem Arbeitgeber zu einem oder mehreren IT-Sicherheitsvorfällen gekommen ist. In der Regel handelt es sich dabei um erfolgreiche Phishing-Angriffe oder gezielte Attacken mit Erpressungssoftware (Ransomware). 41 Prozent der befragten Arbeitnehmer*innen geben an, dass es keine Vorgaben ihres Arbeitgebers gibt oder ihnen keine Regeln bekannt sind, wie sie sich bei einem IT-Sicherheitsvorfall verhalten sollen. „Bei erfolgreichen IT-Angriffen ist Zeit ein entscheidender Faktor, um den Schaden möglichst schnell eindämmen zu können“, betonte Stenkamp.
Erfolgreiche oder auch vermutete Angriffe müssten sofort gemeldet und das betroffene Gerät vorsorglich vom Internet getrennt werden, bevor weiterer Schaden entsteht.
Weiterbildung kann helfen
Nach den Ergebnissen der Umfrage haben nur 38 Prozent der im Homeoffice arbeitenden Befragten an einer Schulung zum Thema mobiles Arbeiten teilgenommen. Als wichtigste Inhalte der Schulungen nennen 85 Prozent der Teilnehmenden die Erkennung von Cyberangriffen, 84 Prozent die Einhaltung des Datenschutzes beim mobilen Arbeiten und 81 Prozent das richtige Verhalten bei IT-Sicherheitsvorfällen. Aber auch Themen wie Ergonomie am Arbeitsplatz (61 Prozent) oder der Umgang mit Anwendungen wie Videokonferenz-Systemen wurden behandelt (54 Prozent).
„Die Arbeit im Homeoffice stellt Arbeitgeber und Beschäftigte vor technische, organisatorische und arbeitspsychologische Herausforderungen“, sagte Stenkamp. „Regelmäßige Schulungen sind ein wichtiges Mittel, um Belastungen im Homeoffice zu verringern sowie sicheres und effizientes Arbeiten zu ermöglichen.“