Zeitumstellung: Auswirkungen auf den Körper - Experten geben Tipps gegen "Mini-Jetlag"
Autor: Lea Mitulla
München, Freitag, 28. März 2025
Bei vielen hilft nach der Zeitumstellung Kaffee und ein Mittagsschlaf. Andere wiederum können durch die Umstellung richtig krank werden. Experten erklären, was dahintersteckt.
- Was macht die Zeitumstellung mit dem Körper?
- Die häufigsten Beschwerden und Symptome
- Experten geben Tipps: So kommst du gut durch die Zeitumstellung
Eine Stunde mehr oder weniger, das wird ja wohl nicht so gravierend sein. Unser Körper kann die Zeitumstellung aber durchaus wahrnehmen. Einer Umfrage der Krankenkasse DAK aus dem Jahr 2019 zufolge, hatten etwa 29 Prozent der 1000 befragten Menschen gesundheitliche Probleme, nachdem die Uhr umgestellt wurde. Unter den Frauen waren es sogar 35 Prozent. Die Symptome sind oft wie bei einem Jetlag, der bei Reisen in andere Zeitzonen entsteht. Wie kommt es also zu dem "Mini-Jetlag", den offenbar viele Deutsche spüren?
Zeitumstellung und Gesundheit: So wirkt sie auf den Körper
Auch die Wissenschaft hat sich mit dieser Frage beschäftigt und den Effekt bestätigt. Eine der Studien zur Zeitumstellung wurde am Institut für Medizinische Psychologie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München durchgeführt. Die Forschenden stellten fest, dass der Mensch tatsächlich eine innere Uhr hat. Wir orientieren uns also nicht nach der Uhr, sondern dem Tageslicht und passen dementsprechend unseren Schlaf-Wach-Rhythmus an. Das funktioniert über Hormone: Ist es dunkel, wird Melatonin ausgeschüttet, das müde macht. Wird es am Morgen hell, wird die Ausschüttung dagegen gehemmt und stattdessen Cortisol produziert. Dieses Hormon macht wach.
Ähnlich wie nach einer Reise ans andere Ende der Welt, bringt die Zeitumstellung somit unseren Rhythmus durcheinander, weil sich die Lichtverhältnisse ändern. Bei der Umstellung auf die Winterzeit wird es abends früher dunkel und wir werden früher müde. Morgens ist es dafür aber heller, das Aufstehen fällt also nicht ganz so schwer. Schlimmer ist das Umstellen auf Sommerzeit. Im Frühjahr geht die Sonne früher auf, das merken schon vor der Zeitumstellung - danach stehen allerdings viele Menschen plötzlich wieder im Dunkeln auf. Wenn sich der Körper noch im Schlafmodus befindet, können Stoffwechsel und Kreislauf nur schwer in die Gänge kommen.
Wie schnell sich der Körper an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Während viele nur ein bis zwei Tage brauchen, dauert es bei manchen bis ein oder zwei Wochen. Besonders Kinder, ältere Menschen oder Menschen mit Schlafstörungen leiden unter der Zeitumstellung.
Häufige Beschwerden durch die Zeitumstellung
Betroffene und Schlafmediziner*innen berichten von den folgenden Symptomen des "Mini-Jetlags":
- Müdigkeit
- Einschlafprobleme und andere Schlafstörungen
- Probleme bei der Konzentration
- Schwankung der Herzfrequenz
- Appetitlosigkeit
- Verdauungsprobleme
- Gereiztheit
- depressive Verstimmungen