Zähneknirschen abgewöhnen: Tipps gegen Bruxismus
Autor: Redaktion, Eléna Schiementz
Deutschland, Montag, 31. August 2020
Viele Menschen knirschen nachts im Schlaf oder tagsüber mit den Zähnen. Selbst bemerken sie das meist erst, wenn Schmerzen eintreten oder die Zähne ernsthafte Schäden davontragen. Die Ursachen und Symptome können dabei vielfältig sein. Wir erklären, was du gegen Bruxismus tun kannst.
- Die häufigsten Ursachen für das Zähneknirschen
- Versteckte Erkrankungen hinter Bruxismus
- Gravierende Folgen: Schmerzhafte Symptome im ganzen Körper
- Wie du Bruxismus frühzeitig erkennst
- So kannst du dir Zähneknirschen abgewöhnen
- Weitere Therapiemethoden im Überblick
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Die Betroffenen merken in der Regel selbst nichts oder zu spät davon: Zähneknirschen. Der Kiefer spannt sich plötzlich an, die Zähne pressen auf- und reiben gegeneinander. Viele Menschen knirschen nachts, teilweise auch tagsüber mit den Zähnen. In der Zahnmedizin wird vom Bruxismus gesprochen, der häufig mit nervösen Gewohnheiten und Ticks verbunden ist. Unterschieden wird dabei zwischen Schlaf- und Wachbruxismus – je nachdem, wann das Kieferpressen stattfindet. Während die Folgen bei nächtlichem Zähneknirschen meist schlimmer ausfallen, darf auch Wachbruxismus nicht unterschätzt werden. Denn die dauerhaft angespannte Kaumuskulatur sorgt für starke Schmerzen und gefährlich beschädigte Zähne. Doch gewisse Behandlungsmethoden und Therapien können unangenehme Symptome lindern. Bei uns erfährst du, was du gegen Zähneknirschen tun kannst.
Die häufigsten Ursachen für das Zähneknirschen
Leidest du unter Bruxismus, kann das verschiedenste Ursachen haben. So gelten einerseits genetische Faktoren oder psychische Belastungen, insbesondere Stress, als Auslöser für das Zähneknirschen. Berufliche oder private Überforderung verursacht bei jedem Zweiten temporäres Zähneknirschen. Bei etwa einem Fünftel entwickelt es sich sogar zu einem chronischen Problem. Das Aneinanderpressen der Zähne wird für Betroffene dann zu einer alternativen Methode der Stressbewältigung.
Andererseits können auch übermäßig konsumierter Alkohol, Nikotin oder Koffein zu unangenehmem Bruxismus führen. Des Weiteren stellen bestimmte Medikamente bei manchen Menschen ein erhöhtes Risiko dar. So können etwa Antidepressiva, Antihistaminika oder Beruhigungsmittel als Ursache des Zähneknirschens gelten. Zudem sorgen oft medizinische Ursachen, vorwiegend ein gestörter Zusammenbiss, für die schmerzhaften Beschwerden. Dazu zählen unter anderem Zahnfehlstellungen, nicht passende Kronen oder Füllungen.
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Versteckte Erkrankungen hinter Bruxismus
Grundsätzlich gilt: Kann dein Arzt keinerlei medizinische Ursachen feststellen, liegt ein sogenannter primärer Bruxismus vor. Die Hauptrolle spielt hier meist Stress. Entstehen die unangenehmen Kieferprobleme hingegen durch Medikamente, Schlafstörungen, neurologische oder psychiatrische Störungen, sprechen Experten von einem sekundären Bruxismus. Dabei stecken häufig bislang unerkannt gebliebene Erkrankungen hinter dem lästigen Zähneknirschen des Patienten. Die möglichen Krankheitsbilder sind dabei breit gefächert.
- Refluxkrankheit
- Burnout
- Restless-Legs-Syndrom (Syndrom unruhiger Beine)
- obstruktive Schlafapnoe (nächtliche Atemaussetzer)
- Narkolepsie
- Minderdurchblutungen
- Hirnblutungen
- Korsakow-Syndrom (Amnesie)
- nächtliche Epilepsie
- Chorea Huntington
- Parkinson-Syndrom
Gravierende Folgen: Schmerzhafte Symptome im ganzen Körper
Mit dem Zusammenbeißen des Kiefers wird beim Zähneknirschen kein funktioneller Zweck erfüllt. Die Betroffenen pressen ihre Zähne unwillkürlich aufeinander. In einigen Fällen können auch kauähnliche, mahlende oder rhythmische Bewegungen auftreten. Der starke Druck ist dabei ein fatales Problem. Vor allem beim Zähneknirschen nachts im Schlaf sind weitere Symptome deutlich spürbar. Denn während des Schlafens sind die natürlichen Schutzreflexe gegen zu starkes Kauen deaktiviert. So kann die Bisskraft des Kieferpressens dann rund sechs- bis zehnmal so stark wie im bewussten Wachzustand sein. Diese enormen Kräfte von bis zu 480 Kilogramm pro Quadratzentimeter belasten den Kiefer und die Zähne sehr.