Gesundheits-Tracking mit Smartwatch oder App: Diese Gefahren drohen
Autor: Thomas Grotenclos
Deutschland, Mittwoch, 28. Juni 2023
Das Gesundheitstracking wird immer beliebter. Vermehrt nutzen es Menschen, um den eigenen Alltag zu optimieren. Doch das Tracking hat neben den Vorteilen auch einige Nachteile.
- Im mehr Menschen tracken die eigenen Gesundheitsdaten
- Der Optimierungszwang wird größer
- Fehlerhafte Schlüsse können die Folge sein
Schlafdauer, Bewegung, Herzfrequenz, Kalorienverbrauch oder Blutdruck: mittlerweile können viele verschiedene Gesundheitsdaten selbst gemessen und analysiert werden. Ob mit dem Handy, einer Uhr oder einem Ring: Eine digitale Gesundheitsakte lässt sich leicht anlegen. Doch können wir uns dadurch wirklich immer weiter optimieren?
Fitnessuhren und Tracker: Jeder Fünfte nutzt Wearables
Der Stressreport Deutschland aus dem Jahr 2019 hat es einmal mehr verdeutlicht: Der Mensch ist keine Maschine. Doch mittlerweile überprüfen sich viele Menschen selbst als wären sie eine Maschine: Jede*r Fünfte nutzt sogenannte Wearables, wie eine Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom ergab. Die meisten setzen dabei auf Fitnessarmbänder (18 %), auf Smartphones mit entsprechenden Apps (13 %) sowie auf Uhren (6 %). Gleichzeitig gibt es mittlerweile sogar Ringe, die den ganzen Tag über getragen werden und die Daten sammeln.
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Viele Branchenexpert*innen gehen davon aus, dass in einigen Jahren fast jede*r von uns die Möglichkeit hat, die eigenen Gesundheitsdaten zu sammeln. Die meisten Menschen werten diese für sich selbst aus und schließen individuelle Schlüsse. Beispielsweise wird der Schlaf durch frühere Einschlafzeiten optimiert oder die sportliche Betätigung ausgebaut. All diese Daten könnten aber auch in einer elektronischen Patientenakte zusammengeführt werden. Das eigene Tracking wird dabei durch medizinische Daten ergänzt und angereichert. Wie verlässlich diese Werte sind, kann aktuell jedoch noch nicht gesagt werden.
Viele Menschen sind bereit, die Daten mit ihrer Krankenkasse zu teilen, um im Gegenzug eine Prämie oder eine besser angepasste Behandlung zu bekommen. Gleichzeitig können die Krankenkassen daraus Rückschlüsse ziehen und eventuell ließe sich sogar der Beitrag individuell je nach Gesundheitszustand anpassen. Dafür müsste jedoch sichergestellt sein, dass die Tracker auch wirklich präzise messen.
Vorteile von Fitness-Trackern
Fitness-Tracker können die unterschiedlichsten Daten messen, wie die geschlafenen Stunden, die gelaufenen Schritte, den Kalorienverbrauch oder die Herzfrequenz. In der Regel gibt es eine passende App zu den Geräten, an welche die Daten übermittelt werden. In vielen Apps kannst du zudem individuelle Ziele festlegen und die Daten durch die Eingabe von Körpergewicht, Größe und Geschlecht weiter spezifizieren und bewerten.
Das Körperbewusstsein soll sich dadurch verbessern, schlechte Gewohnheiten gleichzeitig vermindert werden. Die Tracker können insbesondere als Motivationshilfe für mehr Sport dienen. Wer nach dem Joggen die zurückgelegte Strecke oder verbrannten Kalorien angezeigt bekommt, ist angespornt, die eigenen Leistungen beim nächsten Mal zu verbessern. Durch das Teilen in sozialen Netzwerken und den Vergleich mit anderen Menschen wird die Motivation sogar noch weiter angeregt.