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So fühlt sich ein Darmverschluss an: Symptome und Anzeichen deines Körpers


Autor: Susi Geus

Deutschland, Mittwoch, 09. Oktober 2024

Ein Darmverschluss ist eine ernstzunehmende Sache. Doch an welchen Symptomen kannst du ihn erkennen und was ist zu tun, um weitere Komplikationen zu vermeiden?
Ist der Darm nur teilweise verschlossen und ein Transport der Darminhalte noch möglich, spricht man von einer Vorstufe des Darmverschlusses.


Ein Darmverschluss ist eine schmerzhafte und gefährliche Angelegenheit. Falls du darauf hindeutende Symptome an dir feststellst, solltest du sofort einen Arzt aufsuchen. Ein unbehandelter akuter Darmverschluss kann aufgrund von Dehydration zu einem Kreislauf-Zusammenbruch führen und tödlich enden.

Was ist ein Darmverschluss?

Mediziner sprechen von einem Darmverschluss, auch Ileus genannt, wenn der Dünndarm oder Dickdarm vollständig oder teilweise blockiert oder gelähmt sind. Der Speisebrei und Flüssigkeiten werden nicht mehr weitertransportiert, stauen sich im Darm und können nicht mehr vollständig ausgeschieden werden. Es gibt zwei Arten von Darmverschluss.

Ist der Darm nur teilweise verschlossen und ein Transport der Darminhalte noch möglich, spricht man von einer Vorstufe des Darmverschlusses, dem sogenannten Subileus. Ist der Darm komplett blockiert und scheidet nicht einmal mehr Flüssigkeit aus, nennt man das Ileus.

Für den Darmverschluss gibt es mehrere Ursachen. Er kann durch ein Hindernis verstopft sein oder es liegt eine Darmlähmung vor. Im Folgenden erklären wir die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten genauer.

Welche Symptome treten auf?

Ist ein Hindernis Ursache für die Blockade, spricht man vom mechanischen Verschluss. Dabei treten regelmäßig krampfartige Bauchschmerzen auf. Der Mageninhalt wird erbrochen und da der Darm nichts mehr ausscheiden kann, ist oft auch Darminhalt und Kot dabei. Je nach Ort der Blockade zeigen sich unterschiedliche Symptome. Ist der Dünndarm betroffen, erbrechen die Erkrankten bereits im frühen Stadium viel, haben noch Stuhlgang und weniger Blähungen als beim Dickdarmverschluss. Liegt der Verschluss tiefer im Dünndarm, kommt es vielleicht erst später zu Erbrechen. Der mechanische Verschluss kann von heftigen Bauchschmerzen begleitet werden, aber Stuhlgang ist noch möglich.

Ist dein Dickdarm betroffen, beginnen die Symptome schleichend. Du hast keinen Appetit, dir ist übel, dein Bauch fühlt sich aufgebläht an und du hast Verstopfung. Die kolikartigen Schmerzen werden langsam immer stärker. Zum Erbrechen kommt es meist sehr spät und oft handelt es sich dabei um Koterbrechen.

Ist eine gelähmte Darmmuskulatur für den Darmverschluss verantwortlich, liegt ein sogenannter paralytischer Ileus, also eine Darmlähmung, vor. Zunächst bekommst du scheinbar harmlose Bauchschmerzen. Dann wird es dir übel und du leidest an schwallartigem Erbrechen. Außerdem musst du häufig aufstoßen, dein Bauch wird hart und du hast keinen Windabgang mehr.

Was sind die Ursachen für einen mechanischen Darmverschluss?

Bei einem mechanischen Darmverschluss wird der natürliche Darmdurchgang durch äußere Einwirkung oder durch ein Hindernis von innen erschwert oder verhindert. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Ein mechanischer Ileus kann auf drei verschiedene Arten entstehen, wobei der Dünndarm etwa doppelt so häufig betroffen ist wie der Dickdarm.

Der Darm kann aufgrund von Entzündungen oder Verwachsungen verengt oder zusammengedrückt sein. Man spricht dann von einer Obstruktion. Solche Verwachsungen entstehen nach Operationen und sind noch Jahrzehnte nach dem Eingriff möglich. Eine Verengung des Darmes kann auch eine Komplikation einer chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sein. Tumore, wie sie durch Darmkrebs entstehen, bilden ebenfalls Blockaden im Darm. Ab und zu ist ein Hindernis im Darm vorhanden, beispielsweise ein versehentlich verschluckter Gegenstand oder ein Gallenstein.

Relativ selten kommt es vor, dass ein Darmabschnitt abgeklemmt wird; das nennt man auch Strangulation. So wie bei einem Leistenbruch stülpt sich der Darm dabei in die Lücken der Bauchmuskeln oder verdreht sich. Da dabei die Blutversorgung im Darm unterbrochen wird und Teile des Darmes innerhalb weniger Stunden absterben könnten, handelt es bei hier um einen absoluten Notfall. 

Was sind die Ursachen einer Darmlähmung?

Ein Darmverschluss kann auch entstehen, wenn die Darmmuskulatur nicht mehr richtig funktioniert. Der Darm ist dabei nicht verstopft, aber so gestört, dass er die Inhalte nicht mehr transportiert. Die Darmmuskulatur kann aus vielen Gründen gelähmt oder verkrampft sein. Meist tritt die Komplikation als Folge einer anderen Erkrankung ein.

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Starke Entzündungsstoffe im Körper infolge einer Bauchfellentzündung, Bauchspeicheldrüsenentzündung oder Blinddarmentzündung sind mögliche Ursachen für eine Darmlähmung. Liegt eine gewaltsame Verletzung des Bauchraumes vor, kann dies eine Lähmung nach sich ziehen. Weitere denkbare Gründe für eine funktionelle Störung des Darmtraktes sind ein Schädel-Hirn-Trauma, Herzinfarkt, Operationen oder Nierenversagen. Bei verschiedenen Medikamenten, wie Antidepressiva, Opiaten und Parkinson-Mitteln besteht ebenfalls das Risiko einer Darmlähmung als Nebenwirkung.

Ein ursprünglich mechanisch verursachter Darmverschluss kann sich zu einer Darmlähmung entwickeln. Des Weiteren ist eine Verkrampfung der Darmmuskulatur aufgrund Blut- und Bleivergiftungen nicht ausgeschlossen. Zudem kann Wurmbefall eine Ursache für einen inaktiven Darm sein. Manchmal wirken mehrere Ursachen zusammen und man spricht von gemischten Darmverschlüssen.

Wie wird ein Darmverschluss diagnostiziert?

Ein Darmverschluss ist oft schwierig festzustellen, da die Symptome manchmal nicht ausgeprägt oder untypisch sind. Bei plötzlich einsetzenden und schnell zunehmenden Beschwerden im Bauchbereich sollte ein Darmverschluss grundsätzlich als mögliche Ursache in Erwägung gezogen werden.

Besteht der Verdacht auf einen Darmverschluss, wird dein Körper vom Arzt zunächst untersucht und abgetastet. Eine Ultraschalluntersuchung gibt Aufschluss über den Füllungszustand und die Darmbewegungen und macht indirekte Krankheitszeichen wie Gewebewasser im Bauchraum sichtbar.

Bildgebende Verfahren liefern eindeutige Informationen zur Diagnose eines Darmverschlusses. Sie zeigen die Ursache und den genauen Ort des Darmverschlusses. Eine Röntgenaufnahme des Bauchs oder eine Computertomografie sind gute Methoden, um Ort und Ursache des Ileus zu bestimmen und festzustellen, ob weitere Komplikationen vorliegen.

Lässt sich einem Darmverschluss vorbeugen?

Einem Darmverschluss lässt sich grundsätzlich nicht vorbeugen. Darmverschlüsse treten jedoch besonders häufig nach Operationen im Bauchbereich auf, wenn es dort zu Verwachsungen kommt.

Daher ist es im Anschluss an eine solche Operation ratsam, besonders aufmerksam auf mögliche Anzeichen zu achten. Zudem ist es empfehlenswert, auf weiche Lebensmittel zu setzen und sämtliche Nahrung in der Zeit nach dem Eingriff sehr kleinzuschneiden und gründlich zu kauen. 

Bei Beschwerden, die auf einen Darmverschluss oder eine andere ernste Erkrankung im Bauchraum hinweisen könnten, solltest du sofort einen Arzt zu Rate ziehen. Eine Selbstmedikation mit Abführmitteln ist nicht empfehlenswert.

Wie wird ein Darmverschluss behandelt?

Bei der Behandlung eines Darmverschlusses ist Schnelligkeit entscheidend. Je Ursache wird entschieden, welche Maßnahmen nötig sind. Ob es zu einer Operation kommt, hängt vor allem davon ab, an welcher Stelle im Darm der Verschluss aufgetreten ist. In jedem Fall ist es bei Verdacht auf einen Darmverschluss wichtig, dass Betroffene nichts mehr essen oder trinken.

Mittels einer Magensonde versucht der Arzt zunächst den Mageninhalt abzusaugen, um den Darm zu entlasten. Um einem Flüssigkeitsverlust vorzubeugen und für genügend Elektrolyte zu sorgen, werden Infusionen verabreicht. Ein Blasenkatheter hilft festzustellen, wie viel Flüssigkeit der Patient aufnimmt und wieder ausscheidet. Zudem werden eventuell Medikamente gegen die Schmerzen, das Erbrechen und die Übelkeit verabreicht. Um die Darmbewegungen wieder in Gang zu bringen, gibt es spezielle Medikamente. Manchmal genügt sogar ein Einlauf.

Nur beim Strangulationsileus und beim Dickdarmverschluss ist eine sofortige Operation nötig. Sonst besteht die Gefahr, dass Darmteile absterben oder die Darmwand durchbricht. Dabei kann der Patient einem tödlichen Schock erliegen oder an den Folgen einer Infektion sterben.

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