Bräune aus der Tube statt schädlicher Sonnenbestrahlung: Gute Idee - oder? Sie sollten genau darauf achten, welchen Selbstbräuner Sie kaufen, da die meisten der von Öko-Test unter die Lupe genommenen Cremes erschreckend schlecht und ungesund sind. Wir stellen Ihnen die drei Testsieger vor.
Wer sich in Zeiten von Corona die Bräune auf die Haut holen möchte, obwohl ein Strandurlaub dieses Jahr eher unwahrscheinlich ist, kann zu einem Selbstbräuner greifen. Leider ist dies nur bedingt ratsam, wie Öko-Test nun herausfand: Lediglich drei von 20 Selbstbräunern sind wirklich empfehlenswert, zwei Drittel fallen komplett durch. Gründe für das schlechte Abschneiden der meisten Selbstbräuner ist der häufig verwendete Inhaltsstoff Dihydroxyaceton (DHA), welcher zum einen zwar bräunt, jedoch auch recht schnell in Formaldehyd zerfällt, welches als hautreizend und in der Atemluft sogar als krebserregend gilt. In neun der getesteten Lotionen konnte jedoch kein Formaldehyd nachgewiesen werden.
Wie wurde getestet? Unter den 20 getesteten Selbstbräunern handelt es sich bei drei um Naturkosmetik-Produkte*. Die Lotionen wurden allesamt auf Rückstände des vermutlich krebserregenden Stoffes Formaldehyd getestet. Außerdem wurden sie auf allergisierende Duftstoffe, fragwürdige Konservierungsstoffe und kritische Paraffine untersucht. Zudem wurde auch berücksichtigt, ob der Selbstbräuner deutlich als nicht vor UV-Strahlung schützend deklariert wurde und ob die Behälter zusätzlich in einem unnötigen Verpackungskarton steckten.
Wie wirken Selbstbräuner?
Die beiden Stoffe Dihydroxyaceton (DHA) und Erythrulose sorgen dafür, dass die Haut nach Auftragen der Creme braun wird. Sie reagieren mit Eiweißen in der obersten Hautschicht, der sogenannten Hornschicht. Ist DHA im Selbstbräuner enthalten, dauert es circa drei bis sechs Stunden, bis die Bräune zu sehen ist. Diese entspricht dann mehr einem Orange-Ton, ist häufig streifig und dauert rund drei bis fünf Tage an. Im Gegensatz dazu steht der Stoff Erythrulose, welcher die Haut nach etwa zwei Tagen gebräunt hat. Jedoch ist diese Bräune ebenmäßiger und hält länger, etwa sieben bis neun Tage. Meistens wird DHA verwendet, da es deutlich günstiger ist als Erythrulose. Zu kritisieren ist, dass DHA relativ schnell in Formaldehyd zerfällt, das im Verdacht steht, Krebs zu erregen.
So trägt man Selbstbräuner richtig auf
Um zu einem perfekten Bräunungs-Ergebnis zu gelangen, gibt es einige Kniffe. Wir erklären es Ihnen Schritt für Schritt.
- Abreiben von Hautstellen, die eine dickere Hornschicht haben, also zum Beispiel Ellbogen oder Knie, mithilfe eines Peelings*. Denn diese bekommen eine intensivere Färbung ab und Sie erlangen so ein einheitliches Ergebnis.
- Den Selbstbräuner in kreisenden Bewegungen ebenmäßig auftragen. Für Gelenke, wie Knie und Ellbogen, wenig Selbstbräuner verwenden. Den Haaransatz, Augenbrauen, Mund und Augen auslassen.
- Wenn Sie mit dem Auftragen fertig sind: gut die Hände waschen.
- Der Selbstbräuner muss vollständig eingezogen sein, bevor Sie sich wieder anziehen. Ansonsten drohen hartnäckige Flecken* auf der Kleidung.
- Selbstbräuner am besten am Abend zuvor auftragen. So kann sich die Farbe über Nacht voll entwickeln und Sie können am nächsten Tag ohne Wartezeit Sonnencreme* auftragen, wenn Sie nach draußen gehen.
Tipps & Tricks
- Aufbewahrung: kühl und trocken. Verbrauchen Sie den Selbstbräuner zügig, sonst können sich Formaldehyde bilden, auch wenn er noch nicht abgelaufen ist.
- Unschöne Selbstbräuner-Flecken auf der Haut? Nutzen Sie ein Körperpeeling, Zitronensaft oder Körperöl*, um den Fleck wegzubekommen.
- Selbstbräuner sind keine Sonnencreme: sie schützen definitiv nicht vor Sonnenbrand, darüber muss man sich klar sein.
Die Top 3 der besten Selbstbräuner
Das Gesamtergebnis des Selbstbräuner-Tests ist erschreckend: Lediglich die Selbstbräuner von Müller, Globus und Rossmann schlossen mit der Bewertung "gut" ab. Alle anderen wurden mit "ausreichend", "mangelhaft" und "ungenügend" bewertet. Sogar die Naturkosmetik-Selbstbräuner lieferten nur schlechte Ergebnisse - ungewöhnlich, da diese bei Kosmetik-Test für gewöhnlich gut abschneiden. Die drei Testsieger waren allesamt frei von bedenklichen Stoffen wie Formaldehyd und erhielten für die Inhaltsstoffe sogar die Note "sehr gut". Wir haben hier die drei Sieger für Sie.
1. Lavozon Pflegende Selbstbräunungsmilch