Schlaganfälle frühzeitig erkennen: Ein Test kann Leben retten
Autor: Redaktion
Berlin, Dienstag, 08. Oktober 2019
Alle zwei Minuten erleidet ein Mensch in Deutschland einen Schlaganfall. Oftmals erkennen Laien diesen zu spät oder wissen nicht, wie zu reagieren ist. Die Folgen für die Betroffenen sind gravierend. Ein Schnelltest soll nun bei der Erkennung eines Schlaganfalls helfen.
Schlaganfälle sind in Deutschland die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für Langzeitbehinderungen im Erwachsenenalter. Behandlungsmöglichkeiten sind bisher begrenzt, weswegen es wichtig ist, dass im Falle eines Schlaganfalls schnell reagiert wird.
12-Monats-Prävalenz liefert erschreckende Ergebnisse
Ab dem 75. Lebensjahr steigen die Zahlen der Betroffenen eines Schlaganfalls innerhalb der letzten 12 Monate drastisch an. Während das Gesundheitsproblem in der 12-Monats-Prävalenz bei Männern und Frauen unter 55 Jahren noch deutlich unter einem Prozent liegt, steigt die Prozentzahl der Betroffenen ab 75 Jahren auf ganze 6,3 Prozent. Jedes Jahr erleiden knapp 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall.
Die Erkrankung tritt sehr plötzlich auf und kann massive langfristige Folgen für die Betroffenen haben. Jede Minute, die bis zum Einsetzen von therapeutischen Maßnahmen vergeht, erhöht das Risiko für bleibende Schäden. Eine frühzeitige Erkennung ist daher extrem wichtig, um schnellstmöglich mit der Behandlung der Patienten beginnen zu können. Da bei vielen Betroffenen trotz aller Bemühungen Folgeschäden bleiben, gibt es eine Vielzahl an Ratgebern und unterstützenden Büchern, um den Weg zurück zum gewohnten Leben zu vereinfachen.
Schnelltest zur Erkennung von Schlaganfällen
Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur ein Bewusstsein für die Erkrankung zu schaffen, sondern auch hilfreiche Vorgehensweisen zu verbreiten, mit denen sowohl Betroffenen, als auch Angehörigen in den kritischen Minuten eines Schlaganfalls geholfen werden kann.
Ausgelöst werden Schlaganfälle in 85 Prozent der Fälle durch Blutgerinnsel. Das bedeutet, dass eine Gehirnarterie durch einen Blutpfropf blockiert wird. Die Gehirnbereiche, welche sich hinter der Blockade befinden, werden so von der Durchblutung abgeschnitten und geschädigt. In weniger häufigen Fällen entsteht der Anfall durch das Reißen eines Blutgefäßes im Hirn.
"Was auch immer die Ursache ist - ein Schlaganfall ist immer ein medizinischer Notfall", sagt Prof. Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz, Pressesprecher der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und Chefarzt an der Klinik für Neurologie am Evangelischen Krankenhaus Bielefeld-Bethel.