Was passiert mit unserem Körper, wenn wir schlafwandeln?
Autor: Redaktion
Franken, Dienstag, 27. Oktober 2020
Schlafwandler können auf viele Menschen ziemlich unheimlich und bedrohlich wirken. Mit offenen Augen und einem leeren Blick geistern sie durch die Nacht. Gerade im Kindesalter ist Schlafwandeln nicht ungewöhnlich und meist ohne ernstere Ursache. Wie es entsteht und was genau im Körper beim Schlafwandeln passiert, erfahren Sie hier.
Die meisten Menschen schlafen nachts ruhig in ihrem Bett. Es gibt aber auch Menschen, die nachts auf Wanderschaft gehen - mit offenen Augen, einem leeren Blick, aber trotzdem fest schlafend tun Schlafwandler oft unkontrollierte Dinge. Einige bleiben im Bett liegen, nesteln an der Bettdecke oder richten sich auf und reden, rufen oder schreien. Andere aber geistern durch die Wohnung, kochen oder putzen sogar. Das nächtliche Treiben kann dann auch sehr gefährlich werden, wenn die Betroffenen zum Beispiel versuchen, aus dem Fenster zu klettern, auf dem Hausdach spazieren gehen oder in ein Auto steigen.
In den meisten Fällen ist das Schlafwandeln nach wenigen Minuten auch wieder vorbei und die Betroffenen können sich am nächsten Morgen nicht mehr an die nächtlichen Aktivitäten erinnern. Doch warum schlafwandeln Menschen und was passiert dabei eigentlich?
Schlafwandeln zählt zu den Schlafstörungen
Schlafwandeln, Mondsüchtigkeit, Lunatismus, Nachtwandeln oder auch Somnambulismus - in der Schlafmedizin zählt das Schlafwandeln zu den Schlafstörungen - genauer gesagt zu den sogenannten "Parasomnien".
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Laut dem medizinischen Nachschlagewerk MSD Manual werden unter den "Parasomnien" alle Auffälligkeiten im Verhalten oder im Befinden einer Person zusammengefasst, die beim Einschlafen, während des Schlafes oder beim Aufwachen auftreten. Das können zum Beispiel Zuckungen beim Einschlafen, Albträume, aber auch Aufwachstörungen sein.
Das Schlafwandeln gehört zu den Aufwachstörungen, bei der die Betroffenen nur halb erwachen und daraufhin für längere Zeit verwirrt sind und unkontrollierte Dinge tun.
Was passiert beim Schlafwandeln im Körper?
Man weiß bislang nur sehr wenig darüber, was genau im Körper beim Schlafwandeln passiert. Man kann aber davon ausgehen, dass eine fehlende Balance zwischen den verschiedenen Gehirnarealen, die für Schlafen, Wach-Sein und Motorik verantwortlich sind, besteht.
Den Thriller 'Der Nachtwandler' von Sebastian Fitzek direkt auf Amazon bestellenDes Vereins Psychotherapie e.V. zufolge findet das nächtliche Geistern etwa ein bis zwei Stunden nach dem Einschlafen, also in der ersten Tiefschlafphase statt. In dieser Schlafphase besteht sowohl nur sehr wenig Gehirnaktivität, als auch eine sehr geringe Muskelspannung. Die geringe Hirnaktivität ist wohl verantwortlich für die meist automatisierten, gewohnten Bewegungen während des Schlafwandelns.