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Donnerschlagkopfschmerz und Notaufnahme: Biss in schärfste Chili der Welt hat böse Folgen


Autor: Agentur dpa

, Donnerstag, 03. März 2022

Mit "Carolina Reaper" ist nicht zu spaßen: Der Biss in die schärfste Chili-Schote der Welt hat einem jungen Mann "Donnerschlagkopfschmerz" und einen Besuch in der Notaufnahme eingebracht. Der 34-Jährige hatte in New York an einem Chili-Wettbewerb teilgenommen und dort die "Carolina Reaper" probiert.
Eine Chili der Art «Carolina Reaper» hängt im Rahmen einer Ausstellung in der Wilhelma.


Die schärfste Chili der Welt brachte einen 34-Jährigen in die Notaufnahme: Nach einer Computertomographie diagnostizierten Ärzte die Extrem-Kopfschmerzen ("Donnerschlagkopfschmerz") als Folge des sogenannten "Reversiblen Cerebralen Vasokonstriktionssyndroms" (RCVS). Dabei verengen sich bestimmte Arterienbereiche im Gehirn.

Der Vorfall, der sich bereits im Jahr 2018 ereignete, war das erste Mal, dass RCVS nach dem Genuss von Chili dokumentiert wurde, berichtet das Team um Satish Kumar Boddhula vom Bassett Medical Center in Cooperstown (US-Staat New York) im «British Medical Journal Case Reports».

Chayenne-Pfeffer kann Herzarterien verengen

Bisher war lediglich bekannt, dass Cayenne-Pfeffer in seltenen Fällen die Herzarterien verengen oder zu einem Herzinfarkt führen kann. Die Donnerschlagkopfschmerzen, die einen in Sekundenbruchteilen wie ein Hammerschlag heimsuchen können, verschwanden ebenso wie die heftigen Nackenschmerzen im Lauf der nächsten Tage und Wochen von selbst. Ein weiteres Hirn-CT fünf Wochen später war wieder normal, berichten die Ärzte.

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Von dem seltenen RCVS seien Frauen häufiger betroffen als Männer, sagt der Kopfschmerzexperte Charly Gaul, Generalsekretär der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft. Auch nach Drogengenuss trete es manchmal auf. «Typische Auslöser sind Kokain oder Amphetamine.»

Eine Gefahr im Genuss von Chili-Schoten sieht der Experte aber nicht. Chili und der darin enthaltene Wirkstoff Capsaicin werde auch zur Behandlung neuropathischer Schmerzen eingesetzt, etwa bei einer Gürtelrose.

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