Salmonellen, Noroviren, Schimmelpilze: Diese Keime lauern in Lebensmitteln - so können Sie sich schützen
Autor: Elias Max Josef Gruber
Franken, Dienstag, 27. April 2021
Nicht nur Salmonellen können einem den Appetit verderben. In unseren Lebensmitteln lauern zahlreiche Keime: Welche Symptome sie hervorrufen können und wie man das Risiko minimiert, lesen Sie hier.
- Zahlreiche Keime sind in unseren Lebensmitteln zu finden
- Einige davon sind durchaus gefährlich für den Menschen
- Salmonellen sind der Klassiker der Lebensmittelvergiftungen
- Symptome: Magen-Darm-Probleme, Bauchschmerzen, Durchfall
- Auch verschlossene Lebensmittel können betroffen sein
Magen-Darm-Probleme, Durchfall und Bauchschmerzen - jeder kennt das. Grund dafür sind oft Keime in unseren Lebensmitteln, die versehentlich aufgenommen werden und dem Körper schaden. Das Robert-Koch-Institut verzeichnete letztes Jahr fast 14.000 Krankheitsfälle, die allein auf Salmonellen zurückzuführen waren. Im Zusammenhang mit dem Keim "Campylobacter" gab es sogar rund 62.000 Fälle. Keime in Lebensmitteln können einem das Leben schwer machen. Lesen Sie hier, wie Sie das Risiko minimieren, an einer Infektion durch Lebensmittelkeime zu erkranken. Dazu haben wir die wichtigsten Informationen der Stiftung Warentest für Sie zusammengefasst.
Der Keim "Campylobacter" kann, anders als es zum Beispiel die gewöhnlichen Salmonellen tun, sich in Lebensmitteln nicht vermehren. Stattdessen besiedelt der Keim bereits den Darm von Nutztieren und vermehrt sich dort. Meist tritt Campylobacter im Zusammenhang mit Geflügel oder Rohmilchprodukten auf und wird oft mit einer mangelnden Hygiene in Schlachtbetrieben in Verbindung gebracht. Eine Infektion äußert sich vor allem durch Magen-Darm-Beschwerden, Durchfall, Bauchschmerzen und sogar Fieber. In der Regel sind die Beschwerden nach sieben Tagen wieder verschwunden. Allerdings kann es bei älteren Menschen, Schwangeren und Kindern zu schweren Krankheitsverläufen kommen, wodurch sogar Gelenk- oder Nervenentzündungen auftreten. Gutes Durchbraten von Geflügelfleisch kann dabei helfen das Risiko, an Campylobacter zu erkranken, zu minimieren. Bei einem Verdachtsfall sollte man aber umgehend einen Arzt aufsuchen.
Lebensmittelvergiftung: Salmonellen sind ein bekanntes Übel
Beim Gespräch über Erkrankungen, die auf Lebensmittel zurückzuführen sind, kommt man um Salmonellen nicht herum. Das Bakterium nistet sich im Darm von Geflügel und Schweinen ein und kann über deren Ausscheidungen auch Eierschalen kontaminieren. Salmonellen wurden sogar schon in Hackfleisch nachgewiesen und überstehen darüber hinaus auch Minustemperaturen. Ein Befall des Bakteriums zieht Durchfall, Kopfschmerzen, Fieber und Erbrechen nach sich. Sollte man gefrorene Lebensmittel auftauen, empfiehlt es sich, diese erst im Kühlschrank zu enteisen. So geht man einer möglichen Salmonelleninfektion aus dem Weg. Fleisch sollte außerdem nicht im Kühlwasser liegen und gleich nach dem Enteisen mit heißem Wasser abgespült werden. Auch Arbeitsflächen, die in Berührung mit rohem Fleisch oder Eiern gekommen sind, sind im besten Fall sofort zu reinigen. Menschen mit einem Gesundheitsrisiko sollten von Speisen mit rohem Ei generell lieber absehen und nur Eierspeisen verzehren, die völlig durchhitzt worden sind. Denn Hitze tötet den Erreger ab.
Ebenfalls stark vertreten sind Noroviren. Dieser Erreger kann ebenfalls auf Flächen nisten und nutzt oft mangelnde Hygiene aus, um sich zu verbreiten. Symptome bei einer Infektion sind heftiges Erbrechen, Übelkeit, Bauchkrämpfe und starker Durchfall. Normalerweise nehmen diese Symptome aber nach bereits drei Tagen wieder ab. Immungeschwächte Menschen sollten allerdings bei Verdacht einen Arzt aufsuchen. Genau wie beim Coronavirus, ist Händewaschen eine gute Präventivmaßnahme, um sich vor den Viren zu schützen.
Escherichia (E.) coli hat bei seinem exotisch klingenden Namen eine Besonderheit: Der Erreger, der meist in Hackfleisch und Salami zu finden ist, kann auch Wasser kontaminieren. Von dort aus sind auch Sprossen von Gemüsesorten nicht mehr vor ihm sicher. Folgen einer Infektion mit dem Erreger sind meist Harnwegs- oder Magen-Darm-Infekte. Er kann aber auch zu Wund- und Atemwegsinfektionen führen. Auch hier kann Hitze ein gutes Mittel sein, um sich dem Bakterium zu entledigen: Erhitzen Sie Fleisch gut und braten es im besten Fall durch! Gemüse sollte vor dem Verzehr immer gründlich abgewaschen werden.
Potenzial schwer giftig: Diese Keime sollten sie keinesfalls unterschätzen
Ehec (Enterohämorrhagische E. coli) stammt aus der gleichen Familie wie Escherichia und entsteht genau wie sein Verwandter in den Därmen von Wiederkäuern, also vor allem Rindern und Schafen. Vorkommen kann der Erreger in Rohmilcherzeugnissen und Fleischerzeugnissen wie Teewurst, Rohwürsten oder nicht ausreichend erhitztem Fleisch. Auch dieses Bakterium kann Wasser kontaminieren und somit Gemüse infizieren. Waschen und erhitzen Sie Lebensmittel, um sich vor ihm zu schützen.