Ursachen und Behandlungen von Rückenschmerzen: Wann hilft Kälte und wann Wärme?
Autor: Joachim Tiefenthal
Deutschland, Dienstag, 07. Februar 2023
Laut Techniker Krankenkasse sind Rückenschmerzen eine der Hauptursachen für Krankschreibungen in Deutschland. Ob dabei Wärme oder Kälte hilft und wann du dir medizinische Hilfe holen solltest, erfährst du hier.
- Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit und oft unspezifisch
- Wärme oder Kälte - wann hilft was?
- Rückenschmerzen sind weit verbreitet
- Ursachen von Rückenschmerzen
- Fazit
Rückenschmerzen sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Meistens lassen sich jedoch keine eindeutigen Ursachen für Rückenschmerzen feststellen. Dann spricht man von sog. unspezifischen Rückenschmerzen. Auslösende Ursachen können einerseits im Rücken selbst, aber auch in anderen Körperregionen zu finden sein. Ob bei Rückenschmerzen Wärme oder Kälte hilft, ist abhängig von der Ursache. Häufig sind diese Behandlungsformen nur zur (schnellen) Linderung akuter Schmerzen gefragt. Therapien von Rückenschmerzen zielen grundsätzlich nach der Bekämpfung der Schmerzen und der Lockerung verspannter Muskulatur anschließend auf die Kräftigung der Muskeln.
Wärme und Kälte - wann hilft was?
Wann Wärme oder Kälte hilft, den akuten Schmerzzustand zu lindern, kannst du dir im ersten Schritt schon anhand der physikalischen Wirkungsweisen erklären. Wärme weitet Gefäße aus und fördert die Durchblutung. Kälte dagegen zieht die Blutgefäße zusammen, wodurch die Durchblutung gemindert wird.
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Wenn Rückschmerzen durch Verspannungen entstehen, gilt es, die Muskulatur wieder zu lockern. Das geschieht unter anderem durch eine erhöhte Durchblutung. Wärmepflaster, durchblutungsfördernde Salben, Massagen, Sauna oder Infrarotbestrahlungen sind hier hilfreich. Die Gefäße weiten sich durch die Wärme aus, die Muskeln werden stärker durchblutet und die Verspannungen lösen sich.<
Ist ein eingeklemmter oder entzündeter Nerv die Ursache von Rückenschmerzen, empfiehlt sich dagegen die Behandlung mit Kälte. Das ist beispielsweise bei Ischias-Beschwerden, Bandscheibenvorfällen oder einem Hexenschuss der Fall. Hier drückt das umliegende Gewebe auf die Nervenfasern und Schmerzreize werden an das Gehirn gesendet. Kälte lässt die Gefäße zusammenziehen und vermindert den Schmerz, da die Nerven lokal betäubt werden.
Rückenschmerzen sind weit verbreitet
"Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit. In der heutigen Zeit vor allem hervorgerufen durch Bewegungsmangel, aber auch das einseitige Belasten am Arbeitsplatz und Übergewicht sind wichtige Risikofaktoren für die Rückengesundheit." Beate Helbig ist Sportwissenschaftlerin bei der Techniker Krankenkasse und erklärt, dass Sport und Bewegung grundsätzlich zu den festen Bestandteilen einer Therapie von Rückenerkrankungen gehören. Darüber hinaus hilft regelmäßige Bewegung auch, um Rückenbeschwerden bereits vorzubeugen. Rückenschwimmen gilt hier als besonders schonend und gleichzeitig vorbeugend gegen Rückenschmerzen.
Rückenschmerzen verursachen dadurch auch im Gesundheitssystem enorme Kosten. In Deutschland belaufen sich die Gesamtkosten nach Angaben der IKK e.V. (Gemeinsame Vertretung der Innungskrankenkassen) auf bis zu 53 Mrd. Euro. Bei der Berechnung wurden direkte Kosten (Arztbesuche, Physiotherapie und Rehabilitation) mit einem Anteil von 46 Prozent ausgewiesen. Die indirekten Kosten (in Folge von Arbeitsunfähigkeit oder verminderter Produktivität am Arbeitsplatz) machen demnach den restlichen Anteil von 54 Prozent aus.