Resilienz im Alltag: Kleine Schritte zur Krisenbewältigung
Autor: Thomas Grotenclos
Deutschland, Dienstag, 19. Dezember 2023
Eine gute Resilienz hilft dabei Krisen im Alltag deutlich besser zu bewältigen. Wir erklären dir im Folgenden, wie dir das gelingt und wie du deine Resilienz trainieren kannst.
Im Alltag kommt es immer wieder zu schwierigen Situationen. Jeder Mensch geht damit anders um: Während du vielleicht schnell die Nerven verlierst, bleiben andere in Stresssituationen besonders ruhig. Warum ist das so? Das liegt vor allem an der Resilienz. Und genau diese Resilienz ist nicht angeboren, sondern kann tatsächlich trainiert werden.
Das ist Resilienz überhaupt
Auf den Menschen bezogen, beschreibt die Resilienz die Fähigkeit, in schwierigen Lebenssituationen gut zurechtzukommen und diese ohne dauerhafte Beeinträchtigung zu überstehen. Resilienz im Alltag sorgt also für eine gewisse Unbeschwertheit. Resiliente Menschen besitzen ein starkes, mentales Immunsystem, was sie Krisen gut bewältigen lässt. Durch diese psychische Widerstandskraft reagierst du unempfindlicher auf Belastungen, Frust oder Stress.
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Für die Bewertung der persönlichen Resilienz gibt es die sogenannte Resilienzskala. Die Kurzversion beinhaltet 13 Fragen und die daraus resultierende Punktezahl ergibt eine grobe Einschätzung über die persönliche Resilienz. In der Forschung beschäftigt man sich mit der Resilienz bereits seit den 1950er Jahren. Die amerikanische Psychologin Emmy Werner führte damals die "Kauai-Studie" durch: 700 Kinder wurden von Geburt an bis zum 40. Lebensjahr begleitet. Etwa ein Drittel der Kinder wuchs dabei unter schwierigen Bedingungen auf. Diese Kinder kamen aus armen Familien, Familien, die häufig stritten oder Familien, in denen die Eltern psychisch erkrankt waren. Bis dahin war die Annahme, dass es Kinder aus einem solchen Umfeld auch in Zukunft schwer haben werden. Doch ein Drittel dieser Kinder entwickelte sich erstaunlich gut. Kinder aus Risikofamilien entwickeln sich also nicht zwangsläufig schlecht. Der Unterschied zwischen diesem Drittel resilienter Kinder von den anderen? Die Psychologin erkannte bei ihnen individuelle und soziale Schutzfaktoren.
Es gab eine stabile Beziehung zu einer Vertrauensperson außerhalb der Familie, und die Kinder mussten früh Verantwortung übernehmen, waren also gefordert. Zudem besaßen diese Kinder ein ruhiges, sowie positives Temperament und verhielten sich gegenüber anderen Menschen offen. Diese Faktoren zeichnen eine resiliente Person aus und sorgen dafür, dass man besser durchs Leben kommt.
Resilienz hilft bei Stress
Resilienzforscher und Forscherinnen sind überzeugt davon, dass Resilienz erlernt werden kann. Damit sollte bereits während der Kindheit angefangen werden. Vor allem drei Dinge sind dabei ausschlaggebend: Das Kind sollte für das gelobt werden, was es leistet und eben nicht nur für die Eigenschaften. Dadurch wird Vertrauen in die eigene Kompetenz aufgebaut.
Ebenfalls sollte ein Kind erlernen, dass es immer verschiedene Sichtweisen auf eine Situation gibt. Und zu guter Letzt ist es ausschlaggebend, dass dem Kind beigebracht wird, wie Freundschaften aufgebaut und gepflegt werden.