Prostatakrebs: Früherkennung rettet Leben - was du wissen musst
Autor: Susi Geus
Deutschland, Donnerstag, 06. Juni 2024
Prostatakrebs ist die häufigste Tumorerkrankung des Mannes in Deutschland. Die Früherkennung kann durch eine rektale Untersuchung und den PSA-Test, der die Menge des prostataspezifischen Antigens im Blut misst, erfolgen.
- Was ist die Prostata? Anatomie und Funktion
- Möglichkeiten der Früherkennung
- Risiken bei den Vorsorgeuntersuchungen
- Bei wem ist das Risiko zu erkranken erhöht?
Die Früherkennung von Prostatakrebs kann lebensrettend sein. Intensivierte Vorsorgemaßnahmen sind sinnvoll, wenn auch schon Familienmitglieder ersten Grades erkrankt sind oder wenn das Risiko genetisch erhöht ist.
Die Prostata: Lage und Funktion
Die Prostata gehört zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes und wird auch Vorsteherdrüse genannt. Es handelt sich um eine etwa vier Zentimeter große walnussförmige Drüse, die direkt unterhalb der Harnblase sitzt. Dort umschließt sie ringförmig die Harnröhre, die den Urin von der Blase durch die Prostata und den Penis bis zur Eichel leitet. An der Rückseite grenzt sie an den Enddarm. Bei einem jungen Mann wiegt die Prostata etwa 20 Gramm. Sie wächst im Laufe des Lebens und kann ein Gewicht von bis zu 100 g erreichen.
Zusammen mit den Hoden gehört die Prostata zu den Fortpflanzungsorganen des Mannes. Die Hauptfunktion der Prostata besteht darin, einen Teil der Samenflüssigkeit für den Transport der Samenzellen zu produzieren. Diese Flüssigkeit ist für die Beweglichkeit der Spermien und somit für ihre Befruchtungsfähigkeit wichtig. Auch die auf der Prostata aufliegenden Samenblasen stellen Samenflüssigkeit her. Beim Samenerguss pressen die Muskeln der Prostata die Flüssigkeit durch die zahlreichen Gänge der Drüse in die Harnröhre. Gleichzeitig werden auch die von den Samenblasen produzierten Sekrete und die Spermien aus den Hoden in die Harnröhre befördert. Im Bereich der Prostata laufen Harn- und Samenwege zusammen.
Wachstum und Funktion der Prostata werden vom männlichen Geschlechtshormon Testosteron gesteuert, das vornehmlich in den Hoden und in geringen Mengen in den Nebennieren gebildet wird. Ohne den Einfluss von Testosteron entwickelt sich die Drüse nicht richtig und bildet kein Sekret. Diese Eigenschaft des Hormons kann zur Behandlung des Prostatakrebses genutzt werden, z. B. durch gezielte Hormontherapie, bzw. Reduktion des Hormons.
Welche Früherkennungstests gibt es?
Derzeit kommen zwei Verfahren zum Einsatz: die rektale, manuelle Untersuchung und der Test auf das prostataspezifische Antigen, kurz PSA genannt. Die Tastuntersuchung ist Teil des gesetzlichen Früherkennungsangebots für Männer ab dem 45. Lebensjahr, der PSA-Test kostet mit Besprechung ca. 50 Euro.
Krebszellen mögen keine Himbeeren: Den Bestseller auf Thalia ansehenBeim PSA Test wird den Männern Blut abgenommen und die Menge des Eiweißstoffes PSA im Blut bestimmt. Da Krebszellen mehr PSA erzeugen als gesunde Zellen, kann ein erhöhter Wert ein Hinweis auf eine Krebserkrankung sein.