Parkinson-Früherkennung: Neue Studie zu Früh-Test gibt Hoffnung
Autor: Katharina Steinhäuser
Deutschland, Donnerstag, 13. April 2023
Etwa 400.000 Menschen in Deutschland haben Parkinson. Die Krankheit kommt oft schleichend und wird deshalb erst spät entdeckt. Das könnte ein neues Verfahren in Zukunft ändern.
- Parkinson ist aktuell nicht heilbar
- Die Diagnose erhalten Betroffene oft erst in fortgeschrittenem Alter
- Neues Verfahren will Früherkennung verbessern
Parkinson ist bisher nicht heilbar. Eine Therapie kann nur die Symptome lindern. Zu den Ursachen der Krankheit zählen laut der deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen unter anderem genetische Faktoren, Alter, Hirntrauma und der Gebrauch von Pestiziden über einen längeren Zeitraum. Ein entsprechender Lebensstil, zum Beispiel mit regelmäßigem Sport, kann das Risiko senken.
Parkinson wird oft erst spät diagnostiziert
Die Krankheit äußert sich typischerweise durch steife Muskeln, Zittern und langsame Bewegungen. In Deutschland leben etwa 400.000 Menschen mit Parkinson. Die Krankheit entwickelt sich oft schleichend. Obwohl es einige Warnsignale gibt, erfolgt die Diagnose oft erst im Alter von 55 bis 60 Jahren. Eine neue Studie bringt hier etwas Hoffnung. Die Forscher*innen haben vielleicht ein Verfahren gefunden, um die Krankheit früher zu diagnostizieren. Die Studie wurde im Lancet Journal für Neurologie veröffentlicht.
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Unter den 1123 Teilnehmer*innen der Studie waren an Parkinson Erkrankte, Gesunde und Menschen mit einem Vorstadium der Krankheit. Im Fokus der Untersuchung stand "α-synuclein", ein Protein im Gehirn. Ein Kennzeichen von Parkinson ist falsch gefaltetes "α-synuclein"-Protein im Gehirn. Mittels des Verfahrens namens α-synuclein seed amplification assay (SAAs) wurde dieses Protein untersucht. Die Studie fand heraus, dass Erkrankte und Gesunde relativ gut anhand des α-synuclein-SAA unterschieden werden können. Die Daten zeigen außerdem, dass α-synuclein-SAA Risikopersonen erkennen kann und das womöglich in einem frühen Stadium.
Bei 88 Prozent der erkrankten Teilnehmer*innen wurde das Protein gefunden. Je nach Ausprägung gab es allerdings Unterschiede. Bei der sporadischen Form von Parkinson lag der Wert sogar bei 93 Prozent. Bei Personen mit der LRRK2-Mutation wurde das Protein nur bei 68 Prozent gefunden. Bei Teilnehmer*innen mit der LRRK2-Variante waren die Ergebnisse demnach nicht ganz so akkurat wie bei anderen.
Ergebnisse sollen frühere Erkennung möglich machen
Grundsätzlich kommen die Forscher*innen aber zu dem Ergebnis, dass solche "Biomarker", wie der Nachweis des Proteins, nützlich sind. Solche Marker, die auf Parkinson hindeuten, könnten helfen, früher eine korrekte Diagnose zu stellen. Sie sind schon messbar, bevor andere Veränderungen eintreten. Laut Forscher*innen sind weitere langfristigere Untersuchungen nötig, um zu klären, welchen Stellenwert das Ganze bei der Prognose der Erkrankung genau hat.