Ondansetron in der Schwangerschaft: Arzneimittel gegen Übelkeit kann Fehlbildungen verursachen
Autor: Redaktion
Franken, Freitag, 04. Oktober 2019
Derzeit warnt das Bundesinstitut für Arzneimittel vor einem Stoff, den wohl viele Schwangere gegen Übelkeit einnehmen: Alle Informationen dazu im Überblick.
Arznei gegen Übelkeit in Schwangerschaft kann Fehlbildungen verursachen: Der Arzneistoff "Ondansetron" soll eigentlich gegen Erbrechen und Übelkeit helfen. Einer neuen Studie zufolge, birgt der Stoff allerdings ein Risiko für Missbildungen im Mutterleib. Informationen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte zufolge drohen Ungeborenen Fehlbildungen wie Gaumen-, Kiefer- oder Lippenspalten, sollte die Mutter ein Mittel einnehmen, dass den Stoff beinhaltet. Insbesondere Frauen, die im "ersten Trimenon" - den ersten drei Monaten der Schwangerschaft - , sind gefährdet, falls sie ein Medikament einnehmen, dass den Arzneistoff "Ondansetron" enthält.
Schwangerschaftsmedikamente: Pharma-Unternehmen warnen ebenfalls
Die Warnung vor "Ondansetron" fußt auf den Ergebnissen einer Studie, an der 1,8 Millionen schwangere Frauen teilgenommen haben. Dabei bestand ein relatives Risiko von 1,24 Prozentpunkten. Herunter gerechnet, bedeutet dies drei Fälle pro 10.000 untersuchten Probanden.
Der Arzneistoff ist grundsätzlich "für die Anwendung bei Übelkeit, Brechreiz und
Erbrechen bei Therapie mit Zytostatika und Strahlentherapie" zugelassen. Diese Zulassung gilt allerdings nicht für Frauen, die schwanger sind. Laut Informationen des Bundesinstituts, gibt es allerdings Hinweise darauf, dass "Ondansetron" in der untersuchten Patientenpopulation vermehrt eingenommen wird. Die Packungsbeilagen bei betroffenen Medikamenten sollen demnach bald geändert werden. Folgende Unternehmen haben Medikamente erstellt, die "Ondansetron" beinhalten:
- 1 A Pharma GmbH
- AbZ-Pharma GmbH
- ACA Müller ADAG Pharma AG
- Accord Healthcare GmbH
- Apocare Pharma GmbH
- Aristo Pharma GmbH
- Aurobindo Pharma GmbH
- axicorp Pharma GmbH
- B. Braun Melsungen AG
- betapharm Arzneimittel GmbH
- Biokanol Pharma GmbH
- Biokanol Pharma GmbH
- Denk Pharma GmbH & Co. KG
- EMRAmed Arzneimittel GmbH
- EurimPharm Arzneimittel GmbH
- EVER Pharma GmbH
- Fresenius Kabi Deutschland GmbH
- hameln pharma plus gmbh
- Hexal AG
- Hikma Pharma GmbH
- kohlpharma GmbH
- Mylan dura GmbH
- Noridem Enterprises Ltd.
- Novartis Pharma GmbH
- ratiopharm GmbH
- STADApharm GmbH
- Tillomed Pharma GmbH
- TEVA GmbH
Die Unternehmen stehen bei weiteren Fragen zu den Medikamenten zur Verfügung.