#noBra: Ist der Oben-ohne-Trend tatsächlich gesünder?
Autor: Redaktion
Franken, Samstag, 11. Januar 2020
Auf den BH zu verzichten wird immer attraktiver für immer mehr Frauen. Mittlerweile ist da ein Oben-ohne-Trend erkennbar. Ob aus gesundheitlichen oder aus emanzipatorischen Gründen: Wie gesund ist es keinen BH zu tragen?
Oben-ohne-Trend auf dem Vormarsch: Internationale Kampagnen wie die #noBra und die #freeyourboobs Bewegung erfreuen sich aktuell großer Beliebtheit. Doch was steckt dahinter? Im Fokus steht vor allem die Natürlichkeit, Weiblichkeit und das Recht auf Selbstbestimmung. Ob Gigi Hadid oder Rihanna, viele leben den Trend und bekennen sich öffentlich dazu, auf BHs zu verzichten. Aber wie funktioniert das, und was passiert mit dem Körper?
Ohne BH: Freie Brüste, freie Meinung - bessere Gesundheit?
Ob man mit oder ohne BH durchs Leben geht, ist vor allem eine persönliche Entscheidung. Da sich der "Free The Nipple" Bewegung in letzter Zeit aber auch viele Stars und Personen des öffentlichen Lebens angeschlossen haben und dies frei zelebrieren, wurde das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Während der "Oben ohne"-Trend in den Sozialen Medien meist positive Kommentare und Solidarität hervorruft, wird die Entscheidung zu einem Leben ohne BH nicht immer positiv aufgenommen und löst teils heftige Kritik aus.
Oben ohne: Gestärkter Brustmuskel bei Verzicht auf BHs
Immer wieder stößt man in der Debatte auf den Namen Jean-Denis Rouillon . Der französische Arzt sorgte vor einigen Jahren für Aufsehen mit seiner These, das Büstenhalter überflüssig seien, weil dadurch die natürliche Muskulatur der Brüste geschwächt würde. Es soll sogar ein Lifteffekt einsetzen, wenn man keinen Büstenhalter trägt - gegenteilig kann ständiges BH-Tragen zur Erschlaffung des Busens führen.
Wie Focus Onlineberichtet, ruderte der Sportmediziner nach seinem Vortrag in der Universität der Franche-Comté in Besançon zurück, da er diese Beobachtung nur bei 320 jungen Frauen gemacht habe. "Meine Ergebnisse sind nicht repräsentativ. Dafür braucht es um die 300.000 Teilnehmer", so Rouillon. Wenn es um gesundheitliche Nachteile von Büstenhaltern geht, wird er seitdem dennoch zitiert.
Wenige medizinische Gründe sprechen für einen BH
Auch wenn die Natur die Frau ursprünglich ohne Büstenhalter geschaffen hat: Heutzutage können zivilisationsbedingte Veränderungen wie ein schwaches Bindegewebe und Übergewicht ein Grund sein, um das Tragen eines BHs zu empfehlen. Besonders Frauen mit üppiger Oberweite betrifft das: Ohne BH fehlt der nötige Halt, das Gewebe wackelt und auch die Haltung kann darunter leiden. Die Folge sind Rückenschmerzen und fiese Verspannungen im Nacken.