Nanopartikel als Hoffnungsträger: Revolution in der Krebstherapie durch Forschung der Ruhr-Universität Bochum
Autor: Thomas Grotenclos
Deutschland, Freitag, 08. Dezember 2023
Ein neues Medikament ist die große Hoffnung in der Forschung rund um Krebs: Bestimmte Nanopartikel sollen Tumore töten, was neue Therapiemöglichkeiten eröffnen könnte.
- Nanopartikel gehen gezielt gegen Tumore vor
- Die Partikel werden durch Licht aktiviert
- Auch andere Therapien profitieren von den Nanopartikeln
Statt Chemotherapien könnten schon bald Nanopartikel injiziert werden, die deutlich gezielter gegen Tumore vorgehen können. Der große Vorteil ist, dass gesundes Gewebe nicht beschädigt wird und die Nebenwirkungen deutlich geringer sind.
Nanopartikel gehen gezielt gegen Tumore vor
Bösartige Tumore, auch als Krebs bekannt, müssen aus dem Körper entfernt werden, damit sie sich nicht weiter ausbreiten. In der Medizin gibt es dafür mittlerweile verschiedene Verfahren, die jedoch immer mit Nebenwirkungen einhergehen. So werden die Tumore mit radioaktiven, Röntgen- oder Mikrowellen-Strahlen behandelt.
Diese Bestrahlung ist jedoch nicht zielgenau und gesundes Gewebe wird ebenso zerstört. Ein Forschungsteam von der Fakultät für Chemie und Biochemie der Ruhr-Universität Bochum hat einen nanobasierten Wirkstoff entwickelt, der sich innerhalb von Krebszellen anreichert und sie nach einer Lichtaktivierung tötet.
Darüber hinaus werden diese Zellen markiert, sodass das Immunsystem gleichartige Varianten im Körper beseitigen kann. Dadurch lassen sich sogar noch unbekannte Metastasen behandeln. Die Nanokapseln werden direkt in die Blutbahn verabreicht. Da Tumore schnell und unkontrolliert wachsen, ist das Gewebe an den betroffenen Stellen lückenhaft, sodass sich die Partikel gut darin ansammeln können. Gesundes Gewebe dagegen ist fest und geschlossen. Die Partikel reichern sich also bevorzugt in den Tumorzellen an.
Die Partikel werden durch Licht aktiviert
Wenn das Medikament verabreicht ist, ist es zunächst wirkungslos. Die Wirkung entfaltet sich durch die Aktivierung mit Licht. Haben sich ausreichend Nanopartikel in einem Tumor angesammelt, werden sie von außen mit Licht bestrahlt, beispielsweise im Zuge einer Operation.
Das Licht sorgt für eine chemische Reaktion innerhalb der Nanopartikel, welche diese aktiviert. Die Tumorzellen werden durch die Nanopartikel eliminiert. Darüber hinaus sorgen die aktivierten Partikel für einen massiven, oxidativen Stress in den Zellen des Tumors. Dadurch wird das körpereigene Immunsystem alarmiert und erkennt, dass in diesen Zellen etwas falsch läuft.