Nachtschreck bei Kindern: Was dahinter steckt - und ob auch Erwachsene betroffen sein können
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Donnerstag, 03. Oktober 2024
Der sogenannte Nachtschreck ist ein Phänomen, das Kinder nachts voller Panik aufschrecken lässt. Was dahinter steckt und ob auch Erwachsene betroffen sein können, liest du hier.
- Was ist der Nachtschreck?
- Welche Ursache hat er?
- Wie kann man dem Nachtschreck vorbeugen?
- Wie kannst du dem Kind helfen?
Wacht das Kind nachts voller Panik auf, bekommen es Elternteile oft selbst mit der Angst zu tun. Immerhin ist es doch sehr ungewöhnlich, wenn das Kind plötzlich entgeistert um sich schlägt, zittert und schreit. Dabei ist das Phänomen des Nachtschrecks keine Seltenheit bei Kindern. Was hinter dieser Art von Schlafstörung steckt, wie du damit umgehen kannst und welche Maßnahmen helfen, um dem Nachtschreck vorzubeugen, erfährst du hier.
Nachtschreck: Definition und Symptome
Nächtliche Angstattacken sind bei Kindern in der Regel harmlos. Als Elternteil musst du dir also zunächst keine großen Sorgen machen. Der Nachtschreck wird medizinisch auch Pavor nocturnus genannt. Das Phänomen tritt meist zwischen dem zweiten und dem siebten Lebensjahr auf. Schätzungen zufolge erlebt etwa jedes dritte Kleinkind nächtliche Angstattacken, womit der Nachtschreck zu den am weitesten verbreiteten Schlafstörungen bei Kindern gehört.
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Der Nachtschreck wird den sogenannten Parasomnien zugeordnet. Damit sind unerwünschte Handlungen oder Bewegungen gemeint, die beim Einschlafen, im Schlaf oder beim Aufwachen auftreten. Das Phänomen wird mehrheitlich von starkem Schwitzen, Herzrasen und Zittern begleitet. Neben dem Aufschrecken zeigt sich der Nachtschreck typischerweise auch durch weit geöffnete Augen und ein Schreien.
Nur sehr selten kann es auch bei Erwachsenen zu einem Nachtschreck kommen. Nur etwa zwei Prozent der Menschen erleben einen Nachtschreck noch als erwachsene Person. Beim Entstehen des Nachtschrecks spielen hier Stress, Schlafentzug und Infekte eine signifikante Rolle. Auch Alkohol könnte laut einer Studie rund um John M. Rumbold eine Rolle spielen. Erlebst du als erwachsene Person häufiger einen Nachtschreck und leidest darunter, solltest du ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Ursachen für den Nachtschreck
Doch was passiert eigentlich bei den nächtlichen Angstattacken? Dafür ist ein Blick auf das Nervensystem notwendig, welches den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert. Da das Nervensystem bei Kindern im Vorschulalter noch nicht vollständig entwickelt ist, sind diese besonders häufig betroffen. Während eines Nachtschrecks sehen die Kinder zwar wach aus; allerdings sind sie laut Untersuchungen per Elektroenzephalografie (EEG) nicht vollständig wach. Die Hirnwellen weisen Merkmale auf, die sowohl dem Schlafzustand als auch dem Wachzustand ähneln. Entsprechend nehmen die Kinder ihre Umwelt in dem Zustand auch nicht richtig war. In der Regel wissen sie nach dem Aufwachen auch nichts mehr von dem Nachtschreck.
Der Pavor nocturnus entsteht überwiegend im Tiefschlaf; also jener Phase, in der wir am wenigsten träumen und am schwersten aufzuwecken sind. Im Schlaf wechseln sich Phasen der Wachheit, des Leichtschlafes, des Tiefschlafes und des Traumschlafes ab. Wie lange ein Zyklus dauert, hängt vom Alter des Kindes ab. Der Tiefschlaf tritt meist in der ersten Nachthälfte auf. Offenbar kommt es dann zum Nachtschreck, wenn der Übergang vom Tiefschlaf in den Traumschlaf nicht richtig gelingt.