Schlechte Leberwerte trotz Alkoholverzicht: Daran kann es liegen
Autor: Lea Mitulla
Deutschland, Mittwoch, 14. August 2024
Wenn bei einer Routineuntersuchung schlechte Leberwerte festgestellt werden, vermuten die meisten, dass ihr Alkoholkonsum dahinter steckt. Es gibt aber noch weitere mögliche Ursachen, die die Blutwerte in die Höhe schnellen lassen.
Die Leber ist unser wichtigstes Stoffwechselorgan. Daher sollte ihr Zustand in regelmäßigen Abständen per Blutprobe von der behandelnden Ärztin oder dem Arzt geprüft werden. Was bedeutet es, wenn sich im Blutbild schlechte Leberwerte zeigen?
Wenn die Leber in irgendeiner Art geschädigt ist, geraten bestimmte Blutwerte aus dem Gleichgewicht. Betroffenen können auch unter körperlichen Symptomen leiden, doch diese treten oft erst spät auf. Denn eine geschädigte Leber kann keine akuten Schmerzen verursachen - das Organ besitzt keinerlei Nervenzellen. Zudem ist die Leber extrem widerstandsfähig und erfüllt auch beschädigt noch ihre Aufgaben. Teils können die Zellen die Schäden selbst "reparieren", sofern sie nicht zu schwerwiegend sind. Im weiteren Krankheitsverlauf sind Anzeichen wie Müdigkeit, Zunahme des Bauchumfangs, ein Druckgefühl im rechten Oberbauch, gelb verfärbte Haut und Augen sowie dunkler, bräunlicher Urin möglich. Eine Blutprobe kann dagegen schon frühzeitig zeigen, dass etwas mit der Leber nicht stimmt.
Leberschäden: Welche Ursachen gibt es neben Alkohol?
Ärztinnen und Ärzte überprüfen die Leberwerte in der Regel nur, wenn sie eine Krankheit vermuten. Lebererkrankungen wie die Fettleber oder eine Entzündung der Leber (Hepatitis) sind allerdings relativ häufig. Allein in Deutschland gibt es laut der Deutschen Leberstiftung mindestens fünf Millionen Leberkranke. Oft reicht es daher, dass Patienten die Risikofaktoren für eine Fettleber oder andere Erkrankungen erfüllen, um eine Kontrolle der Leberwerte zu veranlassen. Dazu zählen zum Beispiel Übergewicht, hoher Alkoholkonsum oder Diabetes Typ 2.
Die folgenden Blutwerte geben Anhaltspunkte zum gesundheitlichen Zustand der Leber:
Leberenzyme (Eiweiße, die für den Stoffwechsel in den Leberzellen nötig sind)
- Aspartat-Aminotransferase (ASAT), auch Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT) genannt
- Alanin-Aminotransferase (ALAT), auch Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT) genannt
- Gamma-Glutamyltransferase (GGT oder g-GT)
- Alkalische Phosphatase (AP)
Stoffe, die von der Leber gebildet werden
- Cholinesterase (Eiweiß)
- Bilirubin (Gallenfarbstoff, Abbauprodukt der roten Blutkörperchen)