Krebs, Diabetes, Osteoporose: Wie wichtig Sport im Kampf gegen Erkrankungen ist

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Ein aktiver Alltag bring Bewegung mit sich und senkt so das Sterberisiko.
Sport, Walking, Herbst
millenius/AdobeStock

Sport und Bewegung im Allgemeinen können ausschlaggebende Maßnahmen sein, wenn es um die Prävention und Behandlung von Krebs, Diabetes und Osteoporose geht.

Es gibt viele Gründe Sport zu treiben: weil es Spaß macht, einen Ausgleich schafft oder zu deinem Sozialleben dazugehört. Aber ganz unabhängig von diesen Gründen spielt Sport eine große Rolle bei der Prävention von unterschiedlichen Krebsarten, Osteoporose und Diabetes. 

Sport, die vielleicht beste Medizin?

Laut dem Deutschen Ärzteblatt ist Sport "eines der wirkungsvollsten und sichersten 'Medikamente'", wenn es darum geht, "langfristig auch schweren Erkrankungen vorzubeugen". In Deutschland bewegt sich jede zweite Person zu wenig, um die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu erfüllen. Diese empfiehlt 150 Minuten pro Woche moderate oder 75 Minuten pro Woche hohe intensive körperliche Aktivität. Bewegungsmangel gilt neben Rauchen unter anderem als Risikofaktor für Bluthochdruck oder Diabetes.

Menschen, die mehr als 8 Stunden pro Tag sitzen, haben ein zu 80 % erhöhtes Sterberisiko. Langes Sitzen – beispielsweise am Arbeitsplatz – kann laut einer Studie ausgeglichen werden. Die Forscherinnen und Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass 5 Stunden körperliche Bewegung pro Woche nötig sind, um eine tägliche Sitzzeit von 8 Stunden auszugleichen.

Nach Prof. Dr. Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln "eignetet sich regelmäßige körperliche Bewegung wunderbar zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes, Krebserkrankungen, Osteoporose, Übergewicht, Stress und Burnout."

Sport als Krebsprävention

Sport ist eine wirkungsvolle Medizin und bei richtiger Dosierung frei von Nebenwirkungen. Wer regelmäßig Sport treibt, kann langfristig schweren Erkrankungen vorbeugen. Sport reduziert nicht nur das Sterberisiko, sondern schütz auch bestimmte Körperstrukturen vor Alterungsprozessen. Das Immunsystem wird unterstützt und es konnte gezeigt werden, dass ältere Menschen, die ihr Leben lang viel Ausdauersport getrieben haben, weniger anfällig für Infektionen, Autoimmunerkrankungen und chronische Entzündungen sind.

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Regelmäßiger Sport, im Umfang der Empfehlungen der WHO, steigert die Aktivität von Killerzellen, die unter anderem für die Bekämpfung von Krebszellen im menschlichen Organismus zuständig sind. So kann Sport das Risiko einer Krebserkrankung nachweislich für 13 Krebsarten senken. Dazu gehören etwa Brustkrebs, Darm- und Lungenkrebs sowie myeloische Leukämie.

Auch nach einer Krebsdiagnose kann Sport die Überlebenschancen von Betroffenen erhöhen, auch wenn zuvor kein Sport getrieben wurde. So können 3 Stunden intensiven Sports pro Woche die Sterbewahrscheinlichkeit nach einer Prostatakrebsdiagnose mehr als halbieren. 

Sport im Kampf gegen Diabetes

Studien zufolge verringert bereits 2,5 Stunden aktives Spazierengehen pro Woche das Risiko, an Diabetes zu erkranken. In der Diabetesprävention spielt Sport eine entscheiden Rolle. Durch gezieltes Training kann die Krankheit hinausgezögert und in einigen Fällen sogar verhindert werden. Sport aktiviert die Muskeln und den Körper, was dazuführt, dass die Körperzellen Glukose besser aufnehmen können und der Blutzuckerspiegel somit sinkt.

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Laut dem Sportmediziner Prof. Dr. Froböse eignet sich neben dem Ausdauersport vor allem Muskelaufbautraining. Muskeln verstoffwechseln viel Glukose, außerdem speichern sie Glukose und erhöhen somit die allgemeine Speicherkapazität. Das führt beides dazu, dass der HbA1c-Wert sinkt. Dieser Wert gibt an, wie hoch der Blutzucker in den letzten 8 bis 12 Wochen war. 

Wichtig ist, dass die Effekte des regelmäßigen Trainings nur anhaltend sind, wenn weiter Sport betreiben wird. Es riecht nicht aus, einige Wochen zu trainieren und dann wieder damit aufzuhören. Trainingspausen sollten nicht länger als 2 Tage andauern. 

Starke Knochen durch Krafttraining

Die Universität Erlangen-Nürnberg hat in der Studie: Exercise and Osteoporosis - Summary of the Erlangen Fitness and Osteoporosis Prevention Study festgestellt, dass Krafttraining Menschen lebenslang vor Osteoporose schützen kann und das Risiko, daran zu erkranken, minimiert. Professor Dr. Wolfgang Kemmler, der die Studie gemeinsam mit seinem Team durchführte, sagt in einem Interview in der Saarbrücker Zeitung: "Ein Knochen, der nicht beansprucht wird, dünnt buchstäblich aus. Wer körperlich inaktiv ist, verliert Knochenmasse, die Knochenstruktur wird geschädigt, die Festigkeit geht zurück. Das steigert das Risiko für Knochenbrüche."

Neben einer calciumreichen Ernährung und der ausreichenden Versorgung Vitamin D ist Bewegung einer der drei Pfeiler für die Osteoporose-Prävention. Laut Kemmler ist der größte Risikofaktor für eine Erkrankung in allen Altersgruppen fehlende Bewegung. Denn ähnlich wie Muskeln müssen auch Knochen regelmäßig beansprucht werden, um stabil und leistungsfähig zu bleiben und sich regelmäßig zu erneuern. 

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Krafttraining an Maschinen und Hanteln sehr wirksam ist und die Knochen so beansprucht, dass der Knochenaufbau angeregt wird. Wichtig ist, dass die Intensität bzw. das Gewicht stimmt. Um den Knochen mithilfe der Muskelaktivierung zu reizen, müssen die Gewichte relativ hoch sein. Kemmler empfiehlt 8 bis 12 Wiederholungen mit einem relativ hohen Anstrengungsgrad, das Gewicht sollte mindestens bei 70 % der Maximalkraft liegen. Es sollte mindestens zweimal pro Woche trainiert werden. 

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