Der Schlaganfall ist weltweit die zweithäufigste Todesursache und eine Hauptursache von Behinderung im Erwachsenenalter. Doch was genau ist ein Schlaganfall - und wie erkennt man ihn?
"Schlaganfall" ist eigentlich kein Begriff für ein genaues Krankheitsbild - vielmehr wird er als Oberbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen verwendet, die verschiedene Ursachen haben und damit auch unterschiedliche Therapien benötigen. Patienten, die innerhalb von viereinhalb Stunden nach den ersten Symptomen behandelt werden, haben die besten Chancen, sich gut zu erholen, erklärt die Techniker Krankenkasse.
Der Begriff "Schlaganfall" wurde geprägt, als es noch nicht möglich war, die verschiedenen Formen dieser Erkrankung zuverlässig festzustellen. Heute ist das aufgrund der modernen Medizin möglich. Inzwischen unterscheidet man zwischen "Hirninfarkt" und "Hirnblutung. In Deutschland ereignen sich jährlich etwa 250.000 Schlaganfälle, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN).
Der Hirninfarkt
Der Hirninfarkt - auch ischämischer Schlaganfall genannt - entsteht durch einen Gefäßverschluss. Oftmals sind die Gefäße bereits beschädigt, verhärtet oder durch Ablagerungen verengt. Laut der Gesundheitsberichterstattung des Bundes sind etwa 80 Prozent der Schlaganfälle ischämische Schlaganfälle, die auf eine Minderdurchblutung des Gehirns zurückzuführen sind.
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Varianten des Hirninfarkts:
- Verschluss einer Arterie durch Blutpfropfen: Dabei wird eine Arterie durch einen Blutpfropf (auch Thrombus genannt) verschlossen, der sich zum Beispiel im Herzen oder in wichtigen hirnversorgenden Gefäßen wie der Halsschlagader gebildet hat. Der Blutpfropf kann sich lösen und mit dem Blutstrom in die Hirngefäße verschleppt werden. Mediziner sprechen dann von einer Thromboembolie.
- Verschluss einer Hirnarterie durch die Verkalkung des Gefäßes: Hier führt eine Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) direkt an den Hirngefäßen oder den hirnversorgenden Halsgefäßen zu Einengungen oder Verschlüssen. Von diesen Gefäßverschlüssen sind meistens die großen Hals- oder Hirnarterien betroffen. Dies hat zur Folge, dass größere Hirnareale nicht mehr ausreichend durchblutet werden.
Die Hirnblutung
Von einer Hirnblutung oder einem hämorrhagischen Schlaganfall spricht man, wenn ein Gefäß im Gehirn platzt und somit bestimmte Hirnareale nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden, erklärt die Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Oft ist eine Operation der einzige Weg, die Blutung zu stoppen und den Druck zu senken.
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