Schluckauf als Warnsignal des Körpers - darum sollte man die Anzeichen beachten
Autor: Redaktion, Eléna Schiementz
Deutschland, Mittwoch, 11. Oktober 2023
Wer häufig Schluckauf hat, sollte einen Arzt aufsuchen: Denn Schluckauf kann ein Warnsignal des Körpers für schwere Erkrankungen sein.
- Hormonelle Störungen und Stoffwechselerkrankungen
- Mögliche Beschwerden im Verdauungssystem
- Schlaganfall, Multiple Sklerose oder Tumore: Schwere Krankheitsbilder als Auslöser des Hicksens
Wir alle haben hin und wieder Schluckauf. Normalerweise hält dieser nur kurze Zeit an und ist gesundheitlich vollkommen unbedenklich. In der Regel verschwindet das "Hicksen" von selbst wieder. Hin und wieder helfen bei akutem Schluckauf auch einfache Tricks und Hausmittel. Doch Schluckauf kann auch einen ernsten Hintergrund haben: Tritt Schluckauf häufiger auf und hält mehrere Stunden oder gar Tage an, solltest du unbedingt zum Arzt gehen.
Schluckauf als Symptom hormoneller Störungen und Stoffwechselerkrankungen
Bei Schluckauf handelt es sich grundsätzlich um eine Verkrampfung des Zwerchfells. Bildet sich daher etwa in Folge einer Gallenblasenentzündung ein Abszess im Bauch, nahe dem Zwerchfell, kann dies durchaus zu häufigem Schluckauf führen. Doch auch Erkrankungen der Leber oder Hepatitis machen sich bei manchen Betroffenen in Form von vermehrtem "Hicksen" bemerkbar.
Darüber hinaus kann Diabetes mellitus zu Schäden an den Nervenbahnen führen. Schuld daran ist meist der dauerhaft erhöhte Zuckergehalt im Blut. Infolgedessen kann unter anderem der Zwerchfellmuskel (Nervus phrenicus) oder der sogenannte Vagusnerv gestört werden. Die Folge: häufiger Schluckauf. Zudem entziehen einige Medikamente dem Körper wertvolle Mineralstoffe wie Kalium oder Kalzium. Dieser gefährliche Mangel kann sich in Form von Muskelkrämpfen äußern, die auch das Zwerchfell betreffen können. Ganz ähnlich verhält es sich bei Nierenschäden oder einer Harnvergiftung.
Bislang unentdeckte hormonelle Störungen der Schilddrüse äußern sich bei manchen Patienten ebenfalls durch vermehrten Schluckauf. Denn diese Hormone sind neben dem Stoffwechsel und der Verdauung auch für Nervenprozesse verantwortlich. Werden die Probleme ärztlich diagnostiziert, können sie jedoch gut behandelt werden.
Mögliche Beschwerden im Verdauungssystem
Heftiger Schluckauf lässt sich oftmals auf eine Refluxkrankheit zurückführen. Hierbei laufen Teile des Mageninhalts zurück in Richtung Speiseröhre. Weitere Symptome dieser Erkrankung sind neben vermehrtem Aufstoßen zusätzlich Sodbrennen, starker Mundgeruch oder Schluckbeschwerden mit Heiserkeit. Reflux von Magensäure kann außerdem zu Reizungen der Speiseröhre oder des Kehlkopfs führen. Somit kann auch dies die Ursache von lang anhaltendem Schluckauf sein. Darüber hinaus lösen gewöhnliche Entzündungen der Magenschleimhaut und des Magen-Darm-Trakts das Symptom aus.
Doch hinter dem ungefährlich wirkenden "Hicksen" können sich auch ernsthafte Krankheitsbilder im Bereich des Magens verbergen. Einerseits kann dauerhafter Schluckauf das Anzeichen eines Magengeschwürs sein. Andererseits könnte sich auch eine Krebserkrankung im Bauchraum auf diese Weise äußern. Hiervor warnt aktuell insbesondere die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Dies ist jedoch nur äußerst selten der Fall.