Impfung gegen schwarzen Hautkrebs mit Corona-Technologie – Moderna hofft auf Zulassung ab 2025
Autor: Anna Holfeld
Weltweit, Dienstag, 30. April 2024
Die neuen Studien sind vielversprechend: Der US-Pharmakonzern Moderna hofft, bis 2025 eine Impfung gegen schwarzen Hautkrebs auf den Markt bringen zu können. Die Funktionsweise soll dabei ähnlich sein, wie bei der Impfung gegen Corona.
Mit einem Piks gegen Hautkrebs vorgehen? Was noch unvorstellbar klingt, wollen die US-Pharmakonzerne Moderna und MSD bis 2025 Realität werden lassen. Sie haben eine Impfung entwickelt, die gegen maligne Melanome, die bösartigste Form von Hautkrebs, vorgehen soll. Dabei kommt die gleiche Technologie zu Einsatz, die auch gegen Corona angewendet wurde: eine mRNA-Impfung.
Bei mRNA-Impfungen werden, anders als bei herkömmlichen Impfungen, nicht direkt abgeschwächte Erreger gespritzt, sondern nur der "Bauplan" für diese. Dadurch soll das Immunsystem besser aktiviert werden. Dem Immunsystem wird dabei quasi gesagt, was es zu tun hat. Dr. Niels Halama ist unter anderem Leiter der Forschungsgruppe Adaptive Immunotherapie am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg. Er erklärt in einem Interview des Deutschen Krebsforschungszentrum, dass die mRNA-Technologie bei Corona noch gar nicht voll zum Einsatz gekommen sei und für die Krebsbehandlung von großer Bedeutung ist.
Mit mRNA-Impfung gegen maligne Melanome: Moderna mit vielversprechender Studie
Bisher kommen bei der Krebstherapie Antikörpermedikamente zum Einsatz, wie etwa das Mittel Keytruda des US-Pharmakonzerns MSD. Die Impfung soll in Zukunft in Kombination mit dem Medikament verabreicht werden. Stephan Hoge, der Präsident von Moderna, erklärt laut ZDF, dass durch die Kombination "eine ziemlich drastische Verbesserung gegenüber der Standardbehandlung mit Keytruda allein" erreicht werden könne. In einer ersten Studie konnte das Rückfall- und Sterberisiko um 49 Prozent gesenkt werden.
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Die Therapie mit einer mRNA-Impfung gegen Hautkrebs wird nun vielerorts getestet. "Es handelt sich hierbei um eine sehr individuelle Therapie, die in mancher Hinsicht viel cleverer ist als ein Impfstoff", erklärte Dr. Heather Shaw, die Studienkoordinatorin in Großbritannien, dem Guardian. Der Impfstoff greift nämlich nicht den Krankheitserreger selbst an, sondern die körpereigenen Krebszellen. Um das möglich zu machen, muss die Impfung personalisiert werden.
Für diese Personalisierung werden Tumore von Betroffenen analysiert und mit gesunden Zellen verglichen, erklärt Halama. Der geimpfte "Bauplan", also der entsprechende mRNA-Abschnitt kann dann individuell an den Tumor angepasst werden. Ein personalisierter Impfstoff könnte so in einigen Wochen hergestellt werden. Obwohl sich der Forscher zuversichtlich gibt, betont er auch: "Wir stehen hier noch am Anfang, das muss man ganz klar sagen."
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