Borna-Virus: Todesfall in Bayern - Symptome und Verhaltensregeln
Autor: Stefan Lutter
Deutschland, Mittwoch, 11. Juni 2025
Experten untersuchen die Ausbreitung des seltenen, aber gefährlichen Borna-Virus in Oberbayern. Wir erklären, was es mit der Krankheit auf sich hat und wie du dich am besten davor schützen kannst.
Ein aktueller Todesfall im Zusammenhang mit dem seltenen, aber gefährlichen Borna-Virus lässt die Besorgnis in der Bevölkerung wachsen. In Oberbayern ist ein Mann an den Folgen einer Infektion gestorben, ein weiterer am Virus erkrankter Mann wird derzeit behandelt. Experten untersuchen derzeit die genauen Infektionswege und mögliche Risikofaktoren. Die betroffenen Regionen stehen unter besonderer Beobachtung, und Gesundheitsbehörden warnen vor dem Kontakt mit Nagetieren und deren Ausscheidungen.
Das seltene, aber hochgefährliche Pathogen kommt in Deutschland nur in bestimmten Regionen vor. Eine Impfung gegen das Borna-Virus gibt es dagegen noch nicht. Verringert werden kann das Risiko einer Ansteckung nur durch Kontaktvermeidung mit Spitzmäusen und deren Ausscheidungen.
Borna-Virus: Seltene Infektion mit fatalem Ausgang in Bayern
Das Borna-Virus ist deshalb von großer medizinischer und veterinärmedizinischer Bedeutung, da es sowohl Tiere als auch Menschen betrifft. Bei Tieren führt es zu schweren neurologischen Erkrankungen wie der Borna-Krankheit. Beim Menschen verursacht es ebenfalls schwere Enzephalitiden mit einer hohen Sterblichkeitsrate. Die Letalität liegt bei über 90 Prozent bei Menschen, die sich infizieren. Es verursacht schwere Hirnentzündungen (Enzephalitis), die in den meisten Fällen tödlich verlaufen. In Deutschland wurden seit 2018 mehrere Todesfälle dokumentiert, die mit dem Virus in Verbindung stehen.
Eine umfassende One-Health-Studie zur Verbreitung von BoDV-1 hat gezeigt, dass die dokumentierten Infektionen überwiegend auf spezifische Endemiegebiete beschränkt sind. Die Feldspitzmaus, das natürliche Reservoir des Virus, spielt eine Schlüsselrolle bei der Übertragung. In Bayern wurden zwischen 2018 und 2024 etwa 14 dokumentierte Fälle registriert, die fast alle tödlich endeten.
Obgleich das Virus auch in anderen Teilen der Welt sporadisch vorkommt, gibt es außerhalb Europas kaum dokumentierte Fälle. Historische Berichte über psychiatrische Erkrankungen, die dem Virus zugeschrieben wurden, konnten wissenschaftlich nicht bestätigt werden.
Symptome des Borna-Virus
Das Borna-Virus (BoDV-1) ist ein seltenes, aber hochgefährliches Virus, das sowohl Tiere als auch Menschen betrifft. Die Erkrankung äußert sich zunächst in unspezifischen Symptomen, die leicht übersehen werden können. Im weiteren Verlauf treten jedoch schwerwiegende neurologische Beschwerden auf, die oft tödlich enden.
- Fieber und Kopfschmerzen: Früh in der Infektion treten Fieber und starke Kopfschmerzen auf. Diese unspezifischen Symptome können leicht mit anderen viralen Infektionen verwechselt werden.
- Allgemeines Krankheitsgefühl: Betroffene berichten oft über Müdigkeit, Schwäche und ein allgemeines Unwohlsein. Diese Symptome signalisieren die beginnende systemische Wirkung des Virus.
- Neurologische Störungen: Mit Fortschreiten der Infektion können Sprachstörungen, Gangunsicherheit und Schwierigkeiten bei der motorischen Koordination auftreten. Diese Symptome entstehen durch die Schädigung des zentralen Nervensystems.
- Verhaltensauffälligkeiten: In einigen Fällen zeigt sich die Infektion durch Verwirrtheit, Angstzustände oder Wesensveränderungen. Diese neurologischen Symptome sind oft Vorboten schwerwiegender Komplikationen.
- Gehirnentzündung (Enzephalitis): Das Virus führt häufig zu einer fulminanten Gehirnentzündung. Diese lebensbedrohliche Komplikation kann Koma und Tod zur Folge haben, wenn keine intensivmedizinische Betreuung erfolgt.
- Tödlicher Verlauf: In der Mehrheit der gemeldeten Fälle endet die Infektion tödlich. Dies unterstreicht die Dringlichkeit einer frühzeitigen Diagnose und Behandlung.