Ist mein Cholesterin zu hoch? Diese Faktoren musst du kennen
Autor: Redaktion, Agentur dpa
München, Sonntag, 25. Februar 2024
Besonders ältere Menschen leiden unter einem zu hohen Cholesterinspiegel. Sind schlechte Cholesterinwerte immer auf die falsche Ernährung zurückzuführen? Das sagt der Cholesterinspiegel wirklich aus.
- Zu hohes Cholesterin: Einfluss der Ernährung lange überschätzt
- Wann ist mein Cholesterinspiegel zu hoch?
- "Gutes" und "böses" Cholesterin: Das sagt der Blutfettwert wirklich aus
Viele Menschen haben zu hohe Cholesterinwerte und erfahren das erst von ihrem Arzt. Noch heute wird dann oftmals empfohlen, die Ernährung umzustellen und fettige, ungesunde Lebensmittel vom Speiseplan zu streichen. Doch wird das Risiko, das von einem zu hohen Cholesterinspiegel ausgeht, inzwischen differenzierter betrachtet. Und auch der Einfluss der Ernährung wird lange nicht mehr so hoch eingeschätzt, wie das früher einmal war. Du kannst übrigens bereits an deinem Gesicht erkennen, ob du einen erhöhten Cholesterinspiegel hast.
"Böses" Cholesterin erhöht Risiko für Arteriosklerose
Bei einem erhöhten Cholesterinspiegel wurde jahrelang dazu geraten, eine Diät zu machen oder auf cholesterinreiche Lebensmittel zu verzichten. Diese Ansicht hat sich Experten zufolge geändert - sie sprechen sogar von einer Cholesterin-Hysterie. Grundsätzlich zu verteufeln sei Cholesterin jedoch nicht, sagt Johannes Wechsler, Präsident des Bundesverbands Deutscher Ernährungsmediziner (BDEM). Der Körper braucht den fettähnlichen Stoff - für den Zellaufbau, für die Bildung von Vitamin D oder zur Produktion des Sexualhormons Östrogen. Einen Großteil dieses Fettes stellt er selbst her. Aber auch durch fettreiche Nahrung wird Cholesterin aufgenommen.
Dabei ist Cholesterin nicht gleich Cholesterin. Es gibt das "gute" (HDL = High Density Lipoprotein) und das "böse" (LDL = Low Density Lipoprotein) Cholesterin. Je mehr von dem guten HDL im Körper ist, desto besser. Es schützt die Gefäße, da es überschüssiges Cholesterin im Blut von den Arterienwänden zurück zur Leber bringt. Von dort wird es über die Galle ausgeschieden. Das schlechte LDL hingegen transportiert die Fettpartikel zu den Zellen, wo es sich festsetzt und zu den gefährlichen Gefäßverkalkungen führen kann.
Dadurch kann auch eine gefährliche Arteriosklerose entstehen - was wiederum die Gefahr eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls erhöht. Entscheidende Faktoren für eine Arteriosklerose sind neben Cholesterin auch das Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck und genetische Veranlagungen. Ebenfalls wichtige Fette im Blut sind die Triglyceride. Diese Neutralfette gelten als der Hauptbestandteil der Körper- und Nahrungsfette. Welche Lebensmittel du essen kannst, um dein Herzinfarktrisiko zu senken und deine Arterien zu reinigen, erfährst du hier.
Wann ist mein Cholesterin zu hoch? Folgende Faktoren solltest du beachten
Dafür, wie viel Cholesterin sich im Blut befinden sollte, gibt es Richtwerte: Das Gesamtcholesterin sollte 200 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) nicht übersteigen. Häufig tut es das aber: Ein Drittel der Bevölkerung zwischen 18 und 79 Jahren hat nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) einen über 200 mg/dl liegenden Wert.
Die Zielwerte für die einzelnen Cholesterinarten hängen davon ab, ob jemand weitere Krankheiten hat wie Bluthochdruck oder Diabetes oder ob er zum Beispiel raucht. "Das LDL-Cholesterin sollte nicht über 150 mg/dl liegen, wenn es einen einzigen zusätzlichen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt", so Wechsler. Liegen mehrere Risikofaktoren vor, dann sollte das LDL-Cholesterin unter 100 mg/dl liegen.