Hypoglykämie: Symptome und Ursachen der Unterzuckerung
Autor: Redaktion, Eléna Schiementz
Deutschland, Freitag, 27. November 2020
Diabetes ist weltweit verbreitet und wird oftmals unterschätzt. Die Zuckerkrankheit kann aber zu einem hypoglykämischen Schock führen, welcher vor allem für ältere Menschen gefährlich ist. Doch nicht nur Diabetiker können von einer solchen Unterzuckerung betroffen sein.
- Ein diabetischer Schock kann tödlich sein: Auch Star-Friseur Udo Walz starb nach einem diabetischen Koma
- Das passiert bei einer Hypoglykämie im Körper
- Die vielfältigen Ursachen eines diabetischen Schocks
- Besonders schwer betroffen: ältere Menschen mit Diabetes
- Unterzuckerung auch ohne Diabetes?
- Symptome der gefährlichen Unterzuckerung
- So leistest du Erste Hilfe bei Hypoglykämie
- Vorsicht vor Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörungen!
Die Zuckerkrankheit Diabetes kann durchaus tödlich enden: Diabetes mellitus ist eine krankhafte Störung des Zuckerstoffwechsels und führt zu einer dauerhaften Erhöhung des Blutzuckerspiegels. Die Krankheit wird oftmals verharmlost, doch spätestens seit dem Tod des Star-Friseurs Udo Walz sollte auch der breiten Masse klar sein, wie gefährlich sie sein kann. Nur zwei Wochen vor seinem Tod erlitt der 76-Jährige einen diabetischen Schock und lag zeitweise im Koma. Grund dafür: eine schwere Hypoglykämie, auch bekannt als Unterzuckerung. Diese kann nicht nur für Diabetes-Patienten gefährlich werden.
Hypoglykämie: Das passiert im Körper
Normalerweise liegt der Blutzuckerspiegel bei gesunden Menschen zwischen 70 und 100 mg/dl. Sinkt der Blutzuckerwert jedoch unter diese Grenzwerte, liegt eine Hypoglykämie vor. Bei einer solchen Unterzuckerung verbraucht der Körper dann mehr Glukose als tatsächlich vorhanden ist.
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Der auch als „Hypo“ bezeichnete Blutzuckerabfall lässt sich laut dem Diabetesinformationsportal in zwei unterschiedliche Schweregrade einteilen. Bei einer nur leichten Unterzuckerung können sich Betroffene in der Regel selbst helfen und gezielt mit geeigneter Nahrung entgegensteuern. Allerdings erkennen vor allem Diabetes-Patienten, die öfter an hypoglykämischen Symptomen leiden, diese meist erst in einem sehr fortgeschrittenen Stadium. Liegt bereits eine schwere Hypoglykämie vor, benötigen sie unbedingt schnelle und richtige Hilfe.
Vielfältige Ursachen als Auslöser eines diabetischen Schocks
Grundsätzlich haben Diabetes-Patienten ein deutlich höheres Risiko, eine schwere Unterzuckerung zu erleiden. Und das, obwohl die Stoffwechselerkrankung eigentlich dafür bekannt ist, einen zu hohen Blutzuckerwert auszulösen. Doch verschiedene Ursachen können auch das genaue Gegenteil bewirken. Insbesondere dann, wenn die Betroffenen an Typ-1- oder Typ-2-Diabetes erkrankt sind und diesen mit Insulin behandeln. Außerdem spielen ein fortgeschrittenes Alter sowie vorliegende Herz- oder Nierenschwächen eine entscheidende Rolle.
Oftmals entsteht eine Hypoglykämie bei Diabetikern, wenn sie eine Mahlzeit vergessen oder vor dem Essen zu viel Insulin zu sich genommen haben. Enthält die Nahrung weniger Kohlenhydrate als gedacht und passt somit nicht zu der zuvor gewählten Insulinmenge, kann es schnell zu einem Abfallen des Blutzuckers kommen. Dies passiert auch, wenn zu viele blutzuckersenkende Medikamente sowie das falsche Insulinpräparat verwendet wurden oder dieses in einen Muskel gespritzt wird. Denn dann wirkt das Hormon deutlich schneller. Auch bei starker Wärme, zum Beispiel beim Sonnenbaden oder einem Saunagang, setzt die Insulinwirkung rascher ein.
Zusätzlich können Sport und Alkohol einen diabetischen Schock begünstigen. Einerseits sorgen Sport und körperliche Anstrengungen für eine höhere Kalorienverbrennung. Eine Unterzuckerung kann infolgedessen sogar noch mehrere Stunden nach den Aktivitäten auftreten. Um eine Hypoglykämie zu vermeiden, sollte die Insulinmenge dementsprechend angepasst und die Werte regelmäßig kontrolliert werden. Andererseits hat der Körper infolge eines Alkoholkonsums nur begrenzte Ressourcen, um den Blutzuckerspiegel aufrechtzuerhalten. Stattdessen wird der Alkohol in der Leber abgebaut. Obwohl etwa Bier viele Kohlenhydrate enthält und keine Unterzuckerung auszulösen scheint, ändert sich das rapide während der Abbauphase – vor allem, wenn der zunächst angestiegene Wert bereits mit Insulin gesenkt wurde.