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Heartland-Virus kann Organversagen auslösen: Zecken übertragen die gefährliche Infektion unbemerkt


Autor: Teresa Hirschberg

Atlanta, Montag, 28. März 2022

Das "Heartland-Virus" hat in den USA bereits erste Todesopfer gefordert: Eine Infektion damit kann auch die Anzahl weißer Blutkörperchen schmälern. Und eine neue Studie zeigt nun, dass sich das Virus schnell an neue Umgebungen anpassen kann.
Das sogenannte "Heartland-Virus" wird mehreren Untersuchungen zufolge durch Zeckenbisse übertragen.


Ein gefährliches und potenziell sogar tödliches Virus löst derzeit in den USA Verunsicherung aus: Das sogenannte "Heartland-Virus" verursacht schwere Symptome und kann sogar zu multiplem Organversagen führen. Ein Forschungsteam hat herausgefunden, dass ein winziges Insekt für die Übertragung verantwortlich ist.

Die Wissenschaftler*innen der Emory-Universität in Georgia liefern mit einer Studie neue Erkenntnisse darüber, wie das Virus entsteht und sich zwischen verschiedenen Organismen ausbreitet. "Das Heartland-Virus ist eine ansteckende Krankheit, die noch nicht richtig verstanden wird", sagt Gonzalo Vazquez-Prokopec, Universitätsprofessor und Co-Autor der Studie, zum aktuellen Forschungsstand. "Wir versuchen, dem Virus zuvorzukommen, indem wir alles darüber lernen, bevor es möglicherweise ein größeres Problem wird."

Heartland-Virus entwickelt sich schnell weiter

Sein Team hat Proben in verschiedenen Entwicklungsstadien und aus mehreren Bundesstaaten ausgewertet und dabei festgestellt, dass das Heartland-Virus unterschiedliche Eigenschaften hat, je nachdem, wo die Infizierten leben. "Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich das Virus in verschiedenen Regionen sehr schnell wandelt oder dass es sich besonders stark in isolierten Gebieten ausbreitet", erklärt Vazquez-Prokopec.

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Zuerst entdeckt worden war das Virus bereits 2009 im US-Bundesstaat Missouri: Zwei Männer wurden damals mit hohem Fieber, Durchfall, Muskelschmerzen sowie einer geringen Anzahl weißer Blutkörperchen ins Krankenhaus eingeliefert. Schnell wurde festgestellt, dass die beiden Patienten an einer neuartigen Virusinfektion litten. Später wurden bei Analysen Antikörper des Virus in Blutproben von Wildtieren gefunden, die darauf schließen ließen, dass das Virus bereits seit 2001 im Umlauf sein könnte.

Seitdem wurde das Heartland-Virus in mehr als 50 Fällen in elf verschiedenen Bundesstaaten diagnostiziert. Viele der Infizierten litten an einem so schweren Krankheitsverlauf, dass sie stationär behandelt werden mussten. Laut der Studie habe es auch Todesfälle gegeben. In einer früheren Studie des kroatischen Wissenschaftlers Tomislav Meštrović  wurde zudem berichtet, dass eine Infektion zu multiplem Organversagen führen könne.

Zecken übertragen Viren durch Bisse

Während der aktuellen Untersuchungen seien strenge Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden, unter anderem trug das Forschungsteam besondere Schutzkleidung. Übertragen werde das Virus nämlich durch Zecken: "Diese Zecken sind so winzig, dass man sie nicht einmal spürt oder es bemerkt, wenn man von einer gebissen wird", erklärt Steph Bellman, Co-Autor der Studie.

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Das Team sammelte rund 10.000 Proben: Bei einer von 2000 Proben konnte das Virus nachgewiesen werden. Die Forscher*innen wollen nun weitere Proben sammeln und auswerten, um mehr über die Übertragung des Virus herauszufinden.

"Zecken sind sowohl faszinierend als auch beängstigend: Wir haben keine effektiven Möglichkeiten, sie zu kontrollieren und sie können Auslöser vieler schlimmer Krankheiten sein. Sie stellen eine große Bedrohung für die menschliche Gesundheit dar", betont Bellman in der Studie.

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