Windpocken sind eine weitverbreitete Kinderkrankheit. Der Name rührt vermutlich von der hohen Ansteckungsgefahr her, denn das Virus wird scheinbar vom Wind übertragen.
Im Alter bis zu 6 Jahren sind Kinder häufig krank. Meist beginnt das mit dem Besuch des Kindergartens. Da sich Kinder verbal noch nicht so präzise äußern können, ist die Diagnostik im Anfangsstadium einer Krankheit manchmal etwas schwierig. Windpocken äußern sich ab einem gewissen Stadium jedoch eindeutig.
Definition und Ansteckungswege
Windpocken sind eine Erkrankung, die, wie auf der Seite des RKI nachzulesen ist, durch das Varicella-zoster-Virus ausgelöst wird. Das Virus kann zwei verschiedene Krankheitsbilder verursachen. Bei Erstinfektion von außen verursacht es Windpocken, auch Varizellen genannt. Der Erreger bleibt dann im Körper und schlummert. Theoretisch kann durch das im Körper vorhandene Virus zu jeder Zeit Herpes zoster, die sogenannte Gürtelrose, ausgelöst werden. In der Praxis geschieht das meist, wenn du ein geschwächtes Immunsystem oder viel Stress hast. Alter ist auch ein Faktor. Ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko, an Herpes zoster zu erkranken.
Windpocken sind hoch ansteckend. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion, also Husten und Niesen. Außerdem kannst du dich über Schmierinfektion anstecken. Die Augenflüssigkeit, Speichel und die Flüssigkeit der Bläschen sind ebenfalls hochinfektiös.
Bei der Gürtelrose ist nur die Flüssigkeit der Bläschen infektiös. Wie die BZgA erklärt, stecken sich Personen aber nur bei direktem Kontakt an und auch nur, wenn sie nicht immun gegen Windpocken sind. Sie erkranken dann zunächst an Windpocken. Gürtelrose selbst wird von einem schmerzhaften Hautausschlag und Nervenschmerzen begleitet, die bis zu einem halben Jahr nach der Erkrankung anhalten können.
Symptome und Behandlung
Manchmal sind die Kinder Tage vor dem sichtbaren Ausbruch bereits matt und haben Fieber. Treten die ersten juckenden Bläschen auf und verteilen sich über den ganzen Körper, kannst du dir sicher sein, dass es Windpocken sind. Doch nicht bei allen Kindern ist der Ausschlag gleich schlimm. Bei manchen könnte man meinen, es handelt sich nur um ein paar Insektenstiche. Andere Kinder haben die Bläschen wirklich überall, zwischen den Zehen, am Kopf und im Intimbereich. Ernsthafte Komplikation, wie zum Beispiel weitergehende bakterielle Infektionen sind, wie das RKI schreibt, relativ selten.
Es empfiehlt sich auf alle Fälle der Gang zum Kinderarzt bzw. zur Kinderärztin. Wichtig ist, dass die Bläschen sich nicht entzünden. Um den Juckreiz zu mildern, gibt es Lotionen, die gleichzeitig die Bläschen austrocknen. Dein Kind sollte leichte, nicht anliegende Baumwollkleidung tragen, denn wenn es schwitzt, juckt alles noch mehr.